Drei kleine Albträume

Creepypasta 3. Okt. 2022

Warnung:

Wir erinnern uns daran, dass dies nur eine fiktive Geschichte ist. Der Inhalt soll schockieren, abschrecken und Angst auslösen.  Das Leben ist kostbar. Das Leben ist ein Geschenk und man sollte andere so behandeln, wie man selbst gerne behandelt werden möchte. Mit Respekt, Liebe und Verständnis. Solltest du dunkle Gedanken haben, die dich drohen einzunehmen, dann suche dir bitte Hilfe. Es gibt immer eine helfende Hand, man muss danach nur greifen wollen.

Albtraum 1 - Gargoyle

Mein Dad ist etwas seltsam, besser gesagt, mein Dad ist ein Grufti und weil er eben ein Grufti ist, sieht es bei uns zuhause etwas anders aus als bei anderen. Kronleuchter statt normale Lampen, Totenschädel statt Blumen und so Zeugs eben. Meine Eltern schlafen sogar in einem extra für sie gefertigten Doppel-Sarg. Doppel-Sarg, weil zwei Menschen drin Platz haben statt nur einer. Aber das spielt keine Rolle, ich bin so aufgewachsen mit dem ganzen Gruselkram um mich herum. Doch neuerdings sind wir im Besitz einer Gargoyle-Statue. So eine alte, schaurige, die locker in einem Horrorfilm mitmischen könnte. Das Ding ist echt ekelhaft und widerlich anzusehen und dazu auch noch massiv, so massiv, dass es wahrscheinlich mindestens zwei Männer braucht, um es anzuheben. Man könnte meinen, dass mein Dad dieses Gargoyle Ding im Garten aufgestellt hat, doch mein Dad wäre nicht mein Dad, wenn er das Ding nicht direkt in den Hausflur gestellt hätte, so dass es auch jeder sehen kann, wenn er unser Haus betritt. Die Gargoyle Statue steht nun schon einige Tage in unserem Hausflur herum und ich bin schon etliche Male an ihr vorbei gelaufen. Zugegeben, ich sehe sie mir nie so richtig an und weiche meistens diesen stechend grünen Augen aus, weil sie mir irgendwie unangenehm sind. Ich weiss nicht, irgendetwas an dieser Gargoyle-Statue löst in mir einfach so ein flaues Gefühl aus, was ich mir nicht erklären kann. Fast so, als wäre das Ding auf eine Art und Weise verflucht und als könnte der Fluch auf mich übertreten, wenn ich dem hässlichen Biest zu lange in diese giftgrünen Augen blicke. Und vielleicht ist an dieser Theorie etwas dran. Denn seit geraumer Zeit taucht diese Gargoyle Statue in meinen Träumen auf. Man könnte schon fast sagen, sie verfolgt mich. Und das ist bizarr. Normalerweise bestehen meine Träume aus ganz alltäglichen Sachen, wie einem Schultag oder einem Ausflug zum Schwimmbad. Die Träume sind auch gleich geblieben, nur ist da immer diese Statue, die irgendwo herum steht und mich mit ihren stechend grünen Augen anstarrt. Regelrecht zu beobachten scheint. Mein Traum-Ich macht sich dabei nicht allzu große Gedanken und geht einfach dem Traum nach, doch kaum bin ich wach… geht mir die Pumpe. Und zwar so richtig. Ich wache auf und mein Herz rast, als wäre ich vor irgendjemanden oder vor irgendwas weggerannt.

Und dann muss ich natürlich wieder an dieser verfluchten Gargoyle Statue vorbeilaufen, wenn ich in die Schule gehen will oder wenn ich von der Schule nach Hause komme. Ich ertappe mich sogar dabei, wie ich immer weniger rausgehe und weniger gern nach Hause komme, einfach nur, weil ich Angst habe, an dieser dämlichen Statue vorbei zu gehen. Ja, ich könnte meinen Dad darauf ansprechen und glaubt mir, das habe ich auch getan. Doch seine Antwort hat mich nur umso mehr verschreckt. Bis gestern war ich mir nicht einmal sicher, ob mein Dad mich schlichtweg veräppeln oder sich über mich lustig machen will, weil er mir gegenüber doch ernsthaft behauptet hatte, dass er sich nie so eine Gargoyle-Statue zugelegt habe und ich mir das alles nur einbilde. Auch meine Mum will von einer Gargoyle Statue nichts wissen. Vielleicht haben sich die beiden miteinander abgesprochen und ergötzen sich an der Tatsache, dass ihr kleiner Teenager-Sohn die Hosen voll hat, wegen einer dämlichen Gargoyle-Statue.

Heute habe ich ein Foto von der Gargoyle Statue gemacht und einem Kumpel von mir gezeigt. Der Wichser behauptet ebenfalls, dass er auf dem Foto keine Gargoyle Statue sehen kann. Ich bin langsam so richtig verzweifelt. Bitte, kann mir einer von euch bestätigen, dass ich nicht durchdrehe und in unserem gottverdammten Flur tatsächlich ein Gargoyle herum steht?! Ich bin echt kurz davor, das verdammte Ding mit einem Vorschlaghammer in seine Kleinteile zu zerlegen.

Albtraum 2 - Huschen

In meinem Traum renne ich vor jemandem weg.

Ich habe diesen Traum oft und er beginnt immer in einer Jagdhütte. Ich sitze auf einem kleinen Holzstuhl und bin gefesselt. Vor mir steht ein Teller Suppe auf dem Tisch und irgendwoher höre ich das Ticken einer Uhr, aber ich kann keine sehen. Trotzdem weiss ich instinktiv, dass ich beim siebten Schlag anfangen muss zu rennen, sonst ist es zu spät. Sonst hat er mich. Also versuche ich mich zu befreien. Werfe mich auf dem Stuhl hin und her, bis ich mitsamt Sitzmöglichkeit hart auf dem alten Holzboden aufkomme und mich aus den Fesseln winden kann. Dann geht es los. Ich renne zur Tür, reiße sie auf und im Augenwinkel nehme ich ihn bereits wahr, meinen Verfolger. Das Adrenalin pumpt durch meinen Körper, kaum habe ich die Klinke erfasst und den ersten Schritt in die Freiheit hinaus gewagt. Statt die kleine Treppe vor der Tür hinunter zu rennen, springe ich von der Erhöhung und lande auf feuchtem Laub. Meine Hände werden dreckig, meine Füße nass, denn ich bin barfuß.

Doch das ist mir egal. Ich bin wie getrieben, weiss dass ich ihm entkommen muss. Ich sprinte los. Haste von der Hütte weg und in den dichten Wald hinein, der die Hütte umgibt. Ich trage nichts an meinem Körper außer einem alten, ausgefransten Pulli, nach dem die Äste und Büsche greifen, als wollten sie mich fest- und davon abhalten, meinem Angreifen zu entkommen. Doch ich winde mich frei. Springe über Wurzeln und Steine. Spüre jeden Atemzug in meiner Lunge brennen. Es ist düster um mich herum und meine Füße schmerzen, doch sie tragen mich weiter. Ich muss ihm entkommen. Koste es, was es wolle. Er darf mich nicht noch einmal kriegen. Darf mich nie wieder in seine Finger bekommen. Ich schreie, brülle durch den Wald, während seine Schritte bedrohlich hinter mir hallen. Ich weiss, vielleicht sollte ich still sein, versuchen, mich vor ihm zu verstecken. In einer Höhle, zwischen zwei Bäumen, in einem Busch, irgendwo, doch ich kann nicht stehenbleiben. Husche wie ein Kaninchen im zickzacks von links nach rechts, während abertausende Tränen mein Gesicht hinunterrieseln und mein Herz wie wahnsinnig gegen meinen Brustkorb trommelt.

Ich muss hier weg, weg von ihm. Ich darf nicht stehen bleiben, ich muss rennen. Und ich renne weiter und weiter und weiter, während alles um mich herum versucht, mich davon abzuhalten. Erst als ich in der Ferne ein Licht erblicke, weiss ich, dass es vorbei ist. Dass ich es geschafft habe. Ich gebe noch einmal richtig Gas. Stecke alle Kraft, die ich noch habe, in meine Beine und hetze auf das Licht zu, die Dunkelheit zehrend im Rücken. Und als ich es endlich erreiche, schrecke ich von meinem Traum hoch und finde mich schweißnass im Bett vor. In den wenigen Sekunden zwischen Traum und Wirklichkeit verspüre ich immer ein Gefühl, als würden unzählige Hände nach mir greifen. Anfangs wusste ich nicht, woher dieser Traum rührt, bis sich meine Mutter endlich dazu überwinden konnte, mir davon zu erzählen, dass ich als Kind einmal entführt worden war und über zwei Wochen in der Gewalt eines Mannes war, der mich in einen Wald verschleppt hatte.

Albtraum 3 - Fledermaus

Mein Traum beginnt in einer Bar.
Eine hübsche Brünette sitzt mit mir am Tresen und wir reden über belangloses Zeugs, während wir an unseren Drinks nippen. Irgendwann fragt sie mich dann, ob ich mit zu ihr nach Hause will und verdammt, was wäre ich für ein Mann, wenn ich bei so einer Einladung nein gesagt hätte?
Also schlendern wir so durch die Straßen und reden weiter über belangloses Zeug. Irgendetwas ist mir an der Frau schon an der Bar seltsam vorgekommen und während wir so nebeneinander her laufen, verstärkt sich das Gefühl ungemein. Ich kann es mir aber nicht erklären, woher es kommt. Schließlich sieht die Braut echt spitze aus. Langes, braunes Haar. Lange, schlanke Beine und eine Taille, für die so manch andere Frau einiges geben würde. Von dem vollen Busen einmal ganz abgesehen.Was will man also mehr?
Als wir an unserem Ziel ankommen, dauert es nicht lange, bis wir im Bett landen. Ich auf der Matratze, sie auf mir drauf und ehe ich mich versehe, wird mir schlagartig klar, wieso ich bei dieser Braut so ein ungutes Gefühl hatte, denn von einem Augenblick zum Nächsten fährt die Dame ihre Schneidezähne aus. “Vampir”, spukt es durch meinen Kopf, doch da ist es bereits zu spät und ihre Zähne sind tief in meinem Hals drin. Ich spüre sie saugen, höre sie schlucken und obwohl ich mich wehren will, sie von mir stoßen und schreien will, bin ich wie paralysiert. Kann mich nicht rühren, kann nicht flehen und mit jedem gierigen Schluck, den das Biest von mir nimmt, fällt die schöne Illusion einer Frau in sich zusammen.

Feingliedrige Flügen spriessen mit Wucht aus ihrem Rücken und tränken mich in einem bizarren Blutregen. Die zarte, bleiche Haut ergraut. Das lange, braune Haar fällt ihr aus, doch das ist nicht das Schlimmste. Das Schlimmste ist ihr Gesicht, das sich zu einer ungeheuerlichen Fratze verzieht. Die Augen kehren in ihre Höhlen zurück und anstelle des zuvor schönen Blau treten feuerrote, glühende Murmeln aus den Löchern hervor. Die Ohren wachsen rasant zu ihrer doppelten Größe heran und werden spitz an ihren Enden und dort, wo zuvor eine Nase war, tritt eine komisch stinkende Substanz heraus, die sich wie Teer über die tiefroten Lippen der Fledermaus-artigen Kreatur ergiesst. Die Substanz tröpfelt auf mich hinunter und bringt meine Haut regelrecht zum Brennen. Das Vieh hört erst auf, an mir herum zu saugen, als sich um die Bissstelle ein unheilvoller schwarzer Kreis gebildet hat, erst dann richtet sich die Abscheulichkeit auf mir auf und grinst mich mit ihren widerlich spitzen Zähnen herablassend an. Sie besitzt sogar die Frechheit, sich mit ihrer gespaltenen Zunge über den unschönen Mund zu lecken und ein dämonisches “mmmhh” von sich zu geben, was mir durch Mark und Bein geht. Und gerade als das Biest an einer anderen Stelle neu andocken will, den zerfledderten und vor giftgrünen Speichel triefenden Mund bereits zum Biss weit aufgerissen, wache ich auf.

Im ersten Moment bin ich natürlich beruhigt, dass das alles nur ein böser Traum gewesen ist, bis ich in der Ecke meines Zimmers eine kleine Fledermaus entdecke und ein komisches Jucken an meinem Hals spüre. Ein Blick in den Spiegel und mein Herz bleibt erstmal vor Schock stehen. Da sind Einstichstellen an meinem Hals und um die zwei spitzen, roten Löcher hat sich ein seltsam schwarzer Kreis gebildet, genau wie in meinem Traum….Das Vieh hat mich gebissen und wäre ich später aus meinem Traum erwacht, hätte die Sepsis mich vermutlich umgebracht.



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