Zweigleisig

Creepypasta 11. Aug. 2022

Sarah und ich stehen am Bahnhof, frierend und eng umschlungen. Ein schönes Wochenende hinter uns, mit viel Sex und unbeschwertem Herumalbern. Sie sieht zu mir hoch und ich erwidere ihren liebevollen Blick.

„War echt schön mit dir, freue mich schon dich wiederzusehen“, hauche ich in ihr Ohr. Sie lächelt und wackelt dabei fröhlich mit ihren Hüften. Oh Gott, wie ich ihren Körper liebe. Noch fünf Minuten und dann bin ich wieder ein freier Mann. Minuten können sich in die Länge ziehen. Mein Blick wandert an Sarahs Hüften vorbei zu meinem Handgelenk. Meine Uhr und ich sind heute keine Freunde. Wann kommt endlich der Bus? Wetten, gerade heute wird er wieder Verspätung haben? Immer dann, wenn ich es nicht gebrauchen kann.

„Alles in Ordnung, Honey?“, Sarah küsst mich und ich nicke. Noch ist alles in Ordnung. Aber in zehn Minuten könnte die Sache ganz anders aussehen.

Der Bus kommt, Sarah drückt mich fester an sich und fängt an zu leise weinen. Ich streichle ihr sanft über den Rücken. „Es wird nicht für lange sein, Darling, ich schreibe dir.“ Ein langer, intensiver Kuss und Sarah verschwindet endlich mit den anderen Passagieren hinter den Türen des Busses. Aus Höflichkeit nochmal kurz warten und winken, bis mein Blick abermals zu meiner Uhr wandert. Perfekt. Weitere zehn Minuten und der nächste Bus wird eintreffen.

Ich werfe mit einem Stöhnen meinen Rucksack vom Rücken und streife meine langweilige 0815-Jacke ab, packe sie ein und nehme stattdessen meine schwarze Lederjacke heraus, die übersät ist mit Nieten und Bandlogos. Die ätzende Nerd-Brille verschwindet vom Gesicht und die anständig zurück gekämmten Haare werden mit ein paar geübten Handgriffen zurecht gemacht, besser gesagt, wild gemacht. Aus dem hundsgewöhnlichen Ronnie wird der rebellische Tim. Ich zünde mir grinsend eine Kippe an und fasse mir selbstbewusst zwischen die Beine. Fühlt sich gut an, gleich kann ich wieder ran.

Der Bus kommt an. Zugegeben ein bisschen nervös bin ich schon, Linda und ich haben bisher nur miteinander geschrieben. Sie steht auf harte Jungs, sie steht auf Timmys und nicht auf Ronnies. Schauspielerei habe ich zwar nicht gelernt, aber was tut Mann nicht alles für einen guten und abwechslungsreichen Fick?

Ich halte Ausschau nach roten Haaren. Asiaten, Pärchen und ein paar Loser steigen nacheinander aus dem Bus aus. Wo bleibt sie nur? Ich gehe im Kopf nochmals unseren eher spärlichen Chatverlauf durch. Ich weiss nicht viel über diese Frau, die sich mir als Linda vorgestellt hat. Hauptsächlich, dass sie rote Haare hat und es von hinten mag, hart und erbarmungslos. Tja. Anscheinend sitzt sie im Bus auch gerne ganz hinten.

Lächelnd lecke ich mir über die Lippen und schaue gebannt weiter den Passagieren beim Verlassen des Busses zu. Erstaunlich, wie viel Fleisch in diese rollende Blechdose passt.

Mein Handy klingelt. Ich fische es aus der Hosentasche und grinse, als ich die Nachricht von Sarah lese, die wohl nicht genug von mir kriegen kann. Gieriges Mädchen will ihren Ronnie wieder haben; wieder in sich haben. Brav. Ich drücke auf die ANTWORTEN-Taste und fange an, ihr zu schreiben, wie sehr ich sie doch begehre und sie vermisse, als plötzlich zierliche Finger meine Hand berühren.

„Tim?“, die Frauenstimme ist viel zu tief für den zierlichen und in Leder gehüllten Körper, den ich vor mir erblicke. „Linda?“, die Schönheit in Leder kichert und greift mir mit einer Selbstverständlichkeit an den Hintern, die mich schwach werden lässt. Heftig, mit sowas hatte ich nicht gerechnet und mein Schwanz reagiert sofort. Die Schönheit drückt sich enger an mich heran und beisst mir neckisch in die Unterlippe. Total überrumpelt lasse ich die Kippe in meiner Hand fallen und lege meine Pranken auf den kleinen und festen Arsch der Frau - halte ihn und das, was dazu gehört, fest.

„Wow, Linda, du…“, die Schönheit stößt mich plötzlich von sich weg und gibt mir eine schallende Ohrfeige. Ich  fasse mir perplex ans Gesicht und starre sie faasungslos an. Was zum Henker? „Tuts weh?“, fragt sie kichernd. Der Ronnie in mir will losheulen und ihr eine Szene machen, aber Tim will sich darauf einlassen. Also umfasse ich Lindas schlanken Hals mit beiden Händen und drücke zu. Sie schnappt nach Luft und versucht krampfhaft mit ihren schmalen Finger meine davon abzuhalten weiter ihre Kehle zu zudrücken. Ihre Nägel brennen in meiner Haut, der Schmerz ist unangenehm, aber ich lasse mir nichts anmerken und stöhne stattdessen mit meiner tiefen und männlichen Stimme ein „Nein“ in ihr Ohr. "Im Gegenteil, es gefällt mir. Dir auch?"

Die Menschen an der Bushaltestelle fangen an, mir komische Blicke zuzuwerfen und der Nerd links neben uns zückt nervös sein Handy hervor, bereit, den Notruf zu tätigen, wenn ich die Dame nicht sofort loslasse. Der Kerl kennt definitiv den Porno nicht, den ich mir verinnerlicht habe, als kleine Vorbereitung auf dieses Treffen. Ich lache laut auf und lasse Lindas Hals schlussendlich los. Sie keucht und grinst hysterisch. „Tim, du… bist ja richtig hart drauf, du hast dich wohl ziemlich zurückgehalten im Chat. Finde ich scharf, los, lass uns zu dir gehen.“

Eine Frau, die definitiv weiß, was sie will. Gefällt mir, tiefsinnige Gespräche führe ich schon mit Sarah und ein bisschen Abwechslung kann nicht schaden. Lindas Hand ergreift die meine und wenig später spazieren wir über den Busbahnhof und weiter durch die Stadt. Die interessierten Blicke, die andere Männer Linda zuwerfen, sind wie ein Kick für mein Ego. Viele wären gerne an meiner Stelle und ich habe das Privileg, diese heiße Braut heute zu ficken.

Ich öffne meiner Errungenschaft die Tür zu meiner Wohnung und beobachte, wie sie sich neugierig umsieht. Ihre Augen werden ganz groß, als sie mein einladendes Ledersofa erblickt. „Tim? Kann ich mich kurz frisch machen? Wo ist das Badezimmer?“, erkundigt sie sich, als sie sich die geilen Stiefel abstreift und ihre rot lackierten Fussnägel zum Vorschein kommen. Ich beisse mir vorfreudig auf die Lippen, deute mit meiner Hand nach rechts und dann sehe ich der heissen Frau zu, wie sie auf Zehenspitzen an mir vorbei und ins Bad tänzelt.

Ich setze mich derweil aufs Sofa, ziehe meine Lederjacke aus und fische nach meinem Handy in der Hosentasche. Drei neue Nachrichten von Sarah.

„Ich liebe dich, Honey.“

„Ich denke gerade an dich Süsser, was machst du? Vermisst du mich bereits?“

und

„Ronnie? Ist dir etwas passiert? Alles in Ordnung?“

Nun doch dezent genervt über die Anhänglichkeit von Sarah, stecke ich mein Handy zurück in die Hose. Sie soll sich ruhig weiter nach mir verzehren, aber ich will Spaß haben, solange ich noch kann. Ihre nervige Babyplanung ist mir schon lange ein Dorn im Auge. Baby hier, Baby da. Heirat hier, Heirat da. Ich bin ein Mann. Ich will meine Freiheiten. Ich will…. Leben. Monogamie ist eine verdammte Hure. Ein Käfig, in den ich mich nicht zwingen will. Zumindest noch nicht.

Linda taucht im Türrahmen auf, das Lederkleid wie vom Winde verweht. Sie wippt mit ihren nackten, prallen Brüsten, lediglich ein dünner Slip verdeckt noch ein bisschen Haut. Sehr angetan von ihrem Anblick, öffne ich sogleich den Reissverschluss meiner Hose und winke die Femme Fatale zu mir heran. Sie lächelt kokett und stolziert arschwackelnd auf mich zu. Mein Handy fängt an zu vibrieren. Sarah - dieses Miststück - ruft bestimmt an, weil ich ihr ausnahmsweise einmal nicht geantwortet habe. Zum Teufel mit ihr, ihrer Anhänglichkeit und ihren Paranoias.

Ich versuche unauffällig das Handy aus der Hose zu angeln und auszuschalten, aber Linda hat mich bereits erreicht und es sich auf meinem Schoss gemütlich gemacht. Sie lässt ihre Hüften kreisen und drückt mir ihre prallen Titten ins Gesicht. Ich stöhne und fasse ihr in die roten langen Haare hinein, dann reisse ihren Kopf zurück und geniesse die Aussicht auf ihren hübschen, schlanken Hals.

Das Handy vibriert unerbittlich weiter. Fick dich, Sarah. Lass mich einfach in Ruhe. Linda lässt sich davon aber nicht stören und kichert: „Ich steh auf Vibrationen Baby, lass es ruhig klingeln“, beruhigt sie mich. Ich gehorche ihr und lasse mich weiter von ihren Hüften verwöhnen. „Leg dich aufs Sofa, Baby“, herrscht sie mich an. Gesagt, getan. Ich tue, was sie von mir fordert und als ich liege, zieht mir Linda die Hose inklusive Boxershorts runter, und fängt an, meinen pulsierenden Schwanz mit ihrer verdammt geschickten Zunge zu bearbeiten. Ich schließe die Augen und lasse es mir richtig gut gehen. Fuck, diese Frau bläst wie ein Profi.

Als ich die Augen wieder öffne, hält Linda plötzlich mein Handy in der Hand. „Tim, da macht sich jemand Sorgen um dich, wer ist denn diese Sarah? Etwa deine Freundin?“ Ich beiße mir frustriert auf die Unterlippe und erwidere genervt: "Meine Schwester, lass es einfach klingeln.“ Linda lacht amüsiert. „Du bist ja richtig grausam zu deiner Schwester, Baby, so ungezogen. Aber wenn du willst, dass ich weitermache, schreib ihr, dass es dir gut geht. Sie soll sich keine Sorgen machen, während wir hier ficken. Familie ist wichtig.“

Ich seufze resigniert und nehme das Handy an mich, dann öffne ich die letzte Nachricht von Sarah, an der ein Foto angehängt ist. „Honey, meine Schwester hatte doch vorletzte Woche diesen Autounfall. Sie lag bis vor wenigen Stunden noch im Koma,... ich habe gerade erfahren, dass sie gestorben ist. Ich brauche dich. Bitte sag mir, dass es dir gut geht. Ich kann jetzt nicht alleine sein. Ich komme mit dem nächsten Bus zurück zu dir." Verdammt, nein, nicht jetzt, wie viel Pech kann denn bitte schön ein einzelner Mann haben?! Sarah hatte mir vom Unfall ihrer Schwester erzählt und deswegen ewig lange herum geheult, doch warum muss die dämliche Schwester ausgerechnet heute draufgehen? Ich öffne das Foto und sehe Sarah und... Was zur Hölle... das kann doch nicht sein. Sarahs Schwester ist Linda wie aus dem Gesicht geschnitten. Ich lasse mein Handy fallen und hebe meinen Blick, um mich vom Gegenteil zu überzeugen, als mich eine Ohrfeige trifft. "Und hat es Klick gemacht?" Linda grinst mich selbstgefällig an. Eine weitere Ohrfeige trifft mich und brennt wie tausend kleine Nadelstiche nach. „Hat es Klick gemacht, Ronnie? Hat es Klick gemacht?! Klick, klick, klick!" Linda oder wer auch immer die Wahnsinnige auf mir ist, bricht in schallendem Gelächter aus. "Fremdgeher sind Huren. Und weisst du, was man mit Huren macht? Ich verrate es dir. Sie werden gefickt, aber nicht auf die schöne Art und Weise..."

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