Vögel(n)

Poesie 8. Apr. 2022

Achtung - ein wenig erotisch

Da fliegen sie am Himmel hoch oben,
Während wir beide hier unten toben,
Lasse meine Hände auf deiner zarten Haut stranden,
Hätte nicht gedacht, könnte jemals bei dir landen.
Doch nun ist es endlich so weit,
Wir beide in einem Bett vereint,
Dein Körper erhitzt durch Lust,
Vorbei mit dem Alltagsfrust,
Und während sie dort oben fliegen,
Sich hier unten unsere Körper wiegen,
Habe immer vom Fliegen geträumt,
Keine Gelegenheit bisher versäumt,
Mir vorzustellen, wie es mit dir wäre,
Zu fliegen in eine ganz andere Sphäre,
Du hast keine Federn und keinen Schnabel,
Dafür aber einen hervorragenden Bauchnabel,
Ich küsse ihn und taste mich weiter,
Mit jedem Kuss fühlst du dich befreiter.
Ein Höhenflug hier unten am Erdboden,
Zwischen uns das Feuer heiß am lodern,
Und als du abhebst, alles einerlei,
Unter mir erbebst, völlig vogelfrei,
Wird mir eines ganz plötzlich klar,
Auch wenn‘s einmalig zwischen uns war,
Mit dir zusammen im freien Fall,
Folgt kein harter Aufprall,
Es ist ein sanftes Ausklingen,
Selbst ohne tragende Schwingen,
Wir gleiten zurück auf das Bett hinab, sanft und fein.
Du steckst ihn ein letztes Mal zaghaft in mich hinein,
Dann ist es vorbei, wir sind gelandet,
Arm im Arm, am Hafen gestrandet,
Über uns ziehen die Vögel ihre Runden,
Es würde dauern, bis die Sehnsucht überwunden,
Doch so ist es mit dem fliegen,
Ist man Mensch, so bleibt man liegen,
Es ist nicht schlimm, sage ich mir im Stillen,
Schließlich habe ich bekommen, meinen Willen.
Ein letzter Blick in deine Augen,
Ich kann es kaum glauben,
Bist wie ein Vogel so schwerelos, mal hier mal dort.
Nicht für immer, zweifellos, bist bald woanders, wieder fort.
Wir verabschieden uns kurz und knapp,
Du steigst wie beflügelt die Treppen hinab,
Es tut weh, will dich halten ganz fest,
Hoffentlich kehrst du bald zurück in mein Nest.

Gewidmet einem Dachziegel

Tags