Schmutziger Oktober - Vergessen
Vor 21 Jahren
„Piss dich an, du Stück Dreck, du elendes Vieh!“, herrscht mich die Lady an. Ich stehe auf einem kleinen Podest. Meine Hosen sind heruntergelassen und alle Augen auf mich gerichtet. Ich zittere und mir ist kalt. Hunger habe ich auch und die Blase drückt. Trotzdem schüttele ich den Kopf, weil ich nicht pinkeln kann, wenn sie alle dabei zusehen.
„Ich habe gesagt, du sollst pissen, du Sau“, flucht die Lady. Einer der Männer taucht neben mir auf. Er hält einen großen Eimer in der Hand. „Soll ich ihn ein bisschen nass machen?“, erkundigt er sich bei der Lady und fängt an zu lachen. Ein dreckiges Lachen, das mir nur umso mehr Angst macht.
„Kipp den Scheiss über ihn drüber“, sagt die Lady und macht dazu eine wegwerfende Bewegung. Der Mann lacht umso mehr, dann hält er den Eimer über meinen Kopf.
„Achtung, wird ein bisschen kühl, Knirps“, warnt er mich noch. Keine Sekunde später klatscht eiskaltes Wasser und Eisklumpen auf mich nieder. Ich schreie, weil es kalt ist und der Schock trifft mich so unerwartet, dass ich loslassen muss. Ich pinkele und der warme Urin kommt auf den Boden auf und spritzt mir auf die Füße. Läuft an mir herunter. Es ist eklig und riecht und trotzdem klatschen alle Beifall und die Lady lacht ihr teuflisches Lachen.
Jetzt ist Hoku an der Reihe. Einer der Männer schleift ihn an seinen Armen auf die kleine Bühne. Hoku trägt wie immer eines seiner Kleider. Die langen Möhren-orangefarbenen Haare sind zu einem Zopf geflochten.
„Ich bin ein Mädchen, bitte!“, quietscht Hoku heraus, als der Mann ihn an den Pfahl bindet, der aus der Bühne heraus ragt. Hoku strampelt und schlägt wild um sich, aber der Mann ist stärker und viel breiter als er.
„Natürlich bist du ein Mädchen, so viel wie du heulst“, säuselt der Mann unliebsam und geht neben Hoku in die Hocke. Hoku‘s Kleid wird hochgerissen und sein weißer Schlüpfer bis zu den Knien heruntergezogen.
„Oh, was ist denn das? Sowas haben junge, süße Mädchen doch nicht“, säuselt der Mann weiter und packt mit seinen ekligen Griffeln nach Hoku’s Penis. Hoku quietscht wieder und weint umso mehr, als der Mann anfängt, daran herumzuziehen und ihn in seiner Hand zu kneten wie Knetmasse.
„Das reicht, Lars“, kläfft die Lady den Mann finster an, der ihr aufs Wort gehorcht und von Hoku ablässt.
„So meine Herren! Ich erwarte ihre Einsätze! Und nicht vergessen! Das ist das letzte Spiel für heute Nacht, haut also alles raus, was noch in eurer Börse schlummert, es wird sich für euch lohnen!“, brüllt die Lady durchs Publikum und alle Zuschauer holen ihre Schreibblöcke heraus. Ich weiß, dass die Erwachsenen auf ihre Blöcke Zahlen schreiben, weil ich einmal ein Blatt beim Saubermachen zwischen den Stühlen gefunden habe, als die Show vorbei war.
Als das Kratzen der Stifte verstummt und Tony, der Mann der Lady, alle Zettel eingesammelt hat, beginnt Hoku‘s Spiel.
Das Spiel heißt „wie viele Finger“ und keiner von uns beiden kann das Spiel wirklich leiden.