Schmutziger Oktober - Pferdeschwanz

Schmutziger Oktober 13. Nov. 2022

Vor 21 Jahren


Der Mann geht mit mir zu den Duschen, nachdem wir fertig damit sind, die Lady zu verarschen. So nennt er das, was wir im Bett tun. „Die Lady verarschen.“

Ich bin nackt, aber das stört mich nicht. Im Haus haben mich sowieso alle schon nackt gesehen. Der Mann trägt seine Bikerjacke und eine Hose. Die Schuhe hat er ausgezogen und tapst mit Socken über den Boden. Wobei eher stampft. Ich tapse Barfuß hinterher.

Als wir bei den Duschen ankommen, setze ich mich auf die kleine Holzbank, die im Umkleideraum neben der Tür steht und gucke dem Mann dabei zu, wie er wieder am Reißverschluss der Hose herum hantiert. Diese fällt als Erstes und wird fein säuberlich zusammengefaltet und auf der Bank mir gegenüber abgelegt. Der Mann trägt unter der Hose meistens enge Shorts. Heute ist es eine in der Farbe dunkelblau. Doch zuerst zieht der Mann seine Bikerjacke aus und lässt sie neben sich auf den Boden gleiten. Dann folgt das schwarze Shirt, das wie die Hose gefaltet wird und über der Hose auf dem Stapel landet.

Jetzt kann ich die ganzen Tattoos sehen und wie immer, wenn der Mann sich vor mir auszieht, klebt mein Blick voller Faszination auf ihm. Da gibt’s einfach so viel auf seiner Haut zu sehen. Ich kann aber nicht lange gucken, da sinkt der Mann vor mir in die Hocke und sieht mich mit seinen blauen Augen so an, wie ein Vater vielleicht seinen Sohn ansehen würde.

„Na Kleiner, bereit für die Überraschung?“, der Mund des Mannes verzieht sich zu einem schiefen Lächeln, das mich nicht ganz überzeugt. Ich nicke trotzdem und er nickt daraufhin auch. Der Mann greift nach hinten zu seiner Bikerjacke und bugsiert sie zwischen uns, dann verschwindet seine Hand in einer der Taschen und holt etwas heraus. Das Etwas hat die Farbe schwarz und ist oben kegelförmig, dazwischen befindet sich ein dicker Stiel und unten ein kleiner, runder Teller aus dem gleichen Material wie der Rest des Dings. Es sieht ein bisschen so aus wie eine Tanne, nur ohne Nadeln und Äste und etwas rundlicher.


Als der Mann die Überraschung vor mir auf den Kopf dreht, stelle ich fest, dass es sich bei dem Teller eigentlich um einen Diamanten handelt und er glitzert.

„Ist der echt?“, frage ich überrascht und tippe mit weit aufgerissenen Augen auf den Diamanten.

„Der?“, erkundigt sich der Mann und schüttelt lachend den Kopf. „Das ist Plastik und nur Deko, damit es schön aussieht. Aber der Teil hier, der ist aus Silikon und für den Po“, der Mann zeigt mit seinem Finger auf den schwarzen, abgerundeten Kegel.

„Für den Po?“, frage ich skeptisch nach.

„Den macht man sich in den Po rein“, klärt mich der Mann auf. „Und dann bleibt der eine Weile lang drin und das da verhindert, dass der Plug ganz in den Po hinein rutscht“, nun zeigt der Mann auf den Diamanten. „Das wäre nämlich blöd, dann kriegt man ihn schwer wieder raus.“

„Den Plug?“, hake ich unsicher nach.

„Das ist ein Plug“, meint der Mann und hält mir das kegelförmige Ding hin, damit ich es in die Hand nehmen und genauer betrachten kann. Ich drehe es vor meiner Nase hin und her und merke, dass es schwerer ist, als es aussieht.

„Und warum steckt man sich das in den Po?“, ich blinzle und kann mir nicht vorstellen, wie der Plug in einen Po hineinpassen soll. Zumindest nicht in meinen.

„Weil es sich gut anfühlt und es den Po für etwas Größeres vorbereitet“, meint der Mann, klingt dabei aber, als wäre es ihm unangenehm, darüber zu reden. Auch seine Wangen färben sich leicht rot. Oder der Mann ist nur aufgeregt. „Aber in erster Linie geht es mir darum, dass du mit dem Plug übst und ein Gefühl dafür bekommst“, flüstert der Mann plötzlich und rutscht etwas näher an mich heran. Seine Finger streifen eine Haarsträhne von mir hinter mein Ohr und der Blick des Mannes ist suchend, fast so, als würde er in meinem Gesicht nach Etwas suchen, was verloren gegangen ist. Vielleicht meine Begeisterung. Die ist weg.

„Ich will das nicht“, sage ich und weiß eigentlich, dass es bei dem Spiel nie darum geht, was ich will. Der Mann kann bestimmen. Doch der Mann hat bisher immer Rücksicht auf mich genommen.

„Ich will das auch nicht“, erwidert der Mann und bettet mein Gesicht in seine Hände. „Aber um es der Lady heimzuzahlen, brauchst du eine Waffe und die müssen wir an einem Ort verstecken, wo die Lady sie nicht vermutet und findet und du jederzeit rankommst. Verstehst du, Nael?“

Der Mann sieht mich hoffnungsvoll an. Ich schaue den Plug an. Drehe ihn nochmal in meiner Hand. Dann sage ich „Okay“ und nicke. Auch der Mann nickt und auf seine Lippen schleicht sich ein klitzekleines Lächeln.


Als wir beide nackt im Duschraum stehen, dreht der Mann die Duschen auf und nimmt den Plug an sich.

„Ich zeige es dir vor und danach versuchst du es einmal selbst, ist das gut?“

Wieder sieht mich der Mann erwartungsvoll an. Auch ich sehe den Mann an, rutsche mit meinem Blick vom Gesicht abwärts bis zwischen die Beine. Der Mann folgt meinem Blick und als er grinst, muss ich auch grinsen.

„Nachgeguckt, ob es mich geil macht, hm?“, erkundigt sich der Mann bei mir. Ich nicke und er nickt auch.

„Kluger Knirps. Jetzt bin ich es nicht, aber wenn der Plug in mir drin ist vielleicht. Das hat nichts zu bedeuten und kann passieren. Vertraust du mir, Nael?“

Ich vertraue dem Mann.

„Zeig mir, wie es funktioniert“, fordere ich den Mann auf. Dieser grinst daraufhin noch breiter.

„Zu Befehl, Chef“, witzelt er und greift mit einer Hand nach hinten zu seinen Haaren, um das Haargummi zu lösen. Die schwarzen Haare, die zuvor zu einem Pferdeschwanz gebunden waren, fallen ihm wie ein unheilvoller Fächer ins Gesicht, dann schiebt sich der Mann den großen Teil des Plugs in den Mund, obwohl er zuvor noch meinte, der wäre für den Po.

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