Schmutziger Oktober - Bouquet
Im Jetzt
„Noch ein bisschen höher“, dirigiere ich Rachel und mache dazu die passende Handgeste. Rachel tut wie ihr geheißen und streckt ihr Hinterteil noch mehr heraus. Ich knipse vier Fotos von der Pose, dann signalisiere ich Rachel, dass wir fertig sind. Stöhnend sinkt das Mädchen auf das Bett und bleibt liegen, als hätte sie jemand erschossen. Ich setze mich auf die Bettkante und betrachte auf der Kamera zufrieden das Ergebnis unseres heutigen Shootings. Die Bilder sind gut geworden, auch wenn Rachel rote Reizwäsche statt wie gewünscht Pinke trägt. Gibt‘s diesmal halt kein extra Trinkgeld von ihrem größten Fan, der sie unbedingt in was Pinkem sehen wollte..
„Darf ich mal sehen?“, erkundigt sich Rachel und robbt zu mir herüber. Ich halte die Kamera etwas tiefer, damit das Mädchen einen Blick auf das Resultat werfen kann. Dabei kommt sie mir nah. Sehr nah, so nah, dass ihr Arm meinen streift und ich ihren Bonbon-Atem riechen kann. Ich halte die Luft an und widerstehe dem Reflex, Abstand zwischen uns zu bringen. Nicht weil das Mädchen mich anwidert, im Gegenteil. Ich bin erregt. Und ich hasse es, dass mir das nun öfter in ihrer Gegenwart passiert. Ich weiß, dass ich etwas dagegen unternehmen sollte. Escort-Dame bestellen. In den Puff fahren, oder Straßenstrich. Straßenstrich wäre günstiger als die beiden anderen Optionen, doch auch schäbiger.
„Warum siehst du mich heute so an?“, Rachel stupst mit ihrem Finger sanft gegen meine Schulter. Unsere Blicke treffen sich und ich halte erneut die Luft an, bevor ich es schaffe, mich zusammen zu reißen und meine gewohnte Fassade aufzulegen.
„Wie sehe ich dich denn an?“, entgegne ich und packe mein fieses Lächeln aus, das Rachel oft verunsichert. Diesmal prallt es aber völlig an ihr ab.
„So anders, nicht wie sonst.“
„Anders?“
„Ja.“
„Das bildest du dir ein“, ich lege die Kamera auf meinem Schoß ab. In erster Linie, um die Beule in meiner Hose zu kaschieren. Rachel folgt der Bewegung. Glotzt mir in den Schritt. Errötet und dreht ihr Gesicht peinlich berührt von mir weg. Keine Ahnung, ob ihr meine Erektion aufgefallen ist, falls ja, lässt sie es unkommentiert. Zumindest gehe ich davon aus, bis ich von der Bettkante aufstehe und blöd genug bin, mir dabei die Kamera vor den Schritt zu halten.
„Dir gefallen die Bilder heute ganz besonders gut“, neckt mich Rachel. Das tut sie sonst nie, mich necken, aber sie tut es auch nicht in einem Tonfall, der als Flirten interpretiert werden könnte. Nein. Ihr Tonfall ist neutral. Es ist mehr eine Feststellung.
„Bild dir darauf nichts ein, Fotze“, zicke ich das Mädchen eine Spur zu schroff an und kaum haben die Worte meinen Mund verlassen, hätte ich sie gerne wieder zurückgezogen. Na gut, nicht alle, nur ein ganz bestimmtes Wort, Besonders als ich sehe, was dieses Wort in Rachel’s Gesicht auslöst. Ihr Mund steht offen. Die Augen kullern fast aus ihren Höhlen. Das Entsetzen ist ihr deutlich anzusehen. Ich überlege, ob ich mich entschuldigen soll, entscheide mich aber dagegen. Das wäre erbärmlich. Fehlt nur noch, dass ich vor dem Mädchen in die Knie sinke, ihr einen Blumenstrauß unter die Nase halte und um Vergebung winsele. Und wenn ich schon dabei bin, sie auch noch um einen Blowjob anflehe. Soweit wird es nicht kommen. Ganz bestimmt nicht.
„Habe ich irgendetwas falsch gemacht?“, das Mädchen rutscht bis ganz an die Bettkante und sieht mich mit ihren hübsch geschminkten Smokey-Eyes an. Ich bin wirklich gut geworden in Sachen Make-Up. Dafür lasse ich in anderen Dingen allmählich nach. Und das ist schlecht. Sehr schlecht.
„Ich habe einen Ständer und du fragst mich ernsthaft, ob du irgendetwas falsch gemacht hast?“, ich tippe mit meiner freien Hand gegen meine Stirn und zeige dem Mädchen den Vogel. „Die Fotos sind gut geworden. Ich bin nur gereizt, dass wir die extra Kohle nicht bekommen, weil du rot, statt pink trägst. Das ist alles“, sage ich und lasse mich frustriert und notgeil auf den Stuhl vor dem Schreibtisch fallen. Mein Blick fällt auf die Anzeige. Es fehlen immer noch 134‘051 Euro, bis wir unser Ziel erreichen. Umgerechnet dauert es also ungefähr ein halbes Jahr, bis wir die Million beisammen haben. Dann ist die Frage, ob wir die vier Millionen anstreben wollen.
„Vielleicht müssen wir etwas anderes ausprobieren, um schneller ans Ziel zu kommen“, meint Rachel und klingt beinahe hoffnungsvoll. Was nur logisch ist, schließlich habe ich dem Mädchen anfangs verklickert, dass wir sie gehen lassen, sobald wir die Millionen voll haben. Je besser sie mitmacht, umso schneller ist sie frei. Daran hält sie bis heute verbissen fest.
Psychologisch betrachtet, ist die Idee mit der Geldanzeige nämlich ein absolut raffinierter Schachzug, um das Mädchen bei Trab zu halten und zum Mitmachen zu motivieren. Bisher hat es an den meisten Tagen auch gut funktioniert, nur heute verfluche ich die Digitalanzeige auf meinem Schreibtisch, weil mir ein halbes Jahr plötzlich endlos erscheint in Anbetracht der Tatsache, dass ich immer häufiger die Kontrolle in Rachel’s Gegenwart verliere.
„Nael?“
„Hm?“, ich wende den Blick von der Anzeige ab und richte meinen Fokus auf Rachel. Die rotbraunen Haare ruhen zu einem Zopf geflochten auf ihrem Dekolleté. Die rote Spitze schmückt die weiße, zarte Haut und der Tanga ist ein Hauch von nichts. Manchmal glaube ich, dass Hoku bewusst solche Reizwäsche für Rachel aussucht, um mich zu quälen, doch dann erinnere ich mich daran, was wir hier tun und womit wir die Kohle verdienen.
„Was ist, wenn ich mehr mache als nur Fotos?“, piepst Rachel leise und als ich lediglich fragend eine Augenbraue anhebe, schiebt sie als Antwort das dünne Bändchen ihres Tangas beiseite und präsentiert mir unaufgefordert ihre glatt rasierte Pussy.
„Wenn du das noch einmal machst, bringe ich dich um“, knurre ich und verfluche mich dafür, dass ich mir dabei auf die Unterlippe beiße.