Schmerz 1.1 (2016)

Creepypasta 15. Juni 2022

Ich ziehe mich gemächlich aus und begutachte derweil amüsiert und mit einem Grinsen auf den Lippen den Abschaum vor mir. Als das letzte Kleidungsstück fällt, nehme ich meinen schlaffen Schwanz in die Hand und da ich kein Freund von belanglosen Begrüßungsfloskeln bin, mache ich direkt eine Ansage.

„Eigentlich sollte ich euch beiden hiermit mitten in die Fresse spritzen, aber wie ihr seht, tut sich bei mir nichts. Ihr widert mich einfach an.“

Donnie wendet knurrend den Blick von mir und meinem besten Stück ab. Madeleine hingegen starrt mich schockiert an, als ich schwanzschwingend ihren Stuhl umkreise und einen Scheiss auf gute Umgangsformen gebe. „Ja, der gefällt dir was? Du dreckige Schlampe Los! Schau ihn dir ruhig noch ein bisschen an. Könnte dir zumindest den Abgang etwas versüßen“, lache ich und spucke vor ihren Füssen auf den Boden.

„Ihr fragt euch bestimmt, warum ihr gefesselt und geknebelt in meinem Keller auf Stühlen festgebunden seid? Tja, wie soll ich sagen,… bei mir ist wohl eine Sicherung durchgebrannt, als Madeleine hier…“ - mein Finger zeigt auf Madeleine, ehe ich Donnie an den Haaren packe und mit meinem Schwanz einen Klapps auf die Wange gebe -„dich anstatt mich zu ihrem neuen Liebeskanditaten erkoren hat.“

Donnies Augenbrauen kneifen sich zusammen und man hört den Versager vor Zorn hinter dem Knebel schnaufen wie einer, der gegen seinen Willen gerade einen Einlauf verpasst bekommen hat. „Donnie…“, säusle ich angetan und setze mich mit meinem nackten Hinterteil rittlings auf seinen Schoss, dann stupse ich dem Idioten mit meinem Finger auf die hässliche Tom-Cruise-Nase.

„Soll ich dir verraten, wie lange ich dieses Weib da drüben schon bearbeite, um endlich einen Stich zu landen? Hm? Neugierig?“, frage ich, doch Donnie, das Schwein, schüttelt mit dem Kopf, als würde ihn mein Leiden so gar nicht interessieren und als wäre das nicht schon respektlos mir gegenüber genug, wirft mir der Hurensohn auch noch einen hasserfüllten Blick zu. Oho. Gefährlich! Und nicht sehr kameradschaftlich von ihm.

„Nicht? Ich sage es dir trotzdem. Es sind vier lange und bittere Jahre, Arschloch. Tag ein, Tag aus, habe ich mir brav ihr elendiges Gejammer und Gesülze angehört, habe ihre Tränen getrocknet, ihr Komplimente in den Arsch gestoßen, war immer für sie da, bin immer für sie gesprungen und als Dank dafür, fickt sie jetzt dich. Findest du das fair?“, ich packe Donnie erneut am Schopf und spucke ihm in seine hässliche Visage, worauf er unter mir anfängt empört in den Fesseln herum zu zappeln und sich zu wehren. Vergeblich, natürlich.

Lachend steige ich von Donnie Boy runter und widme mich Madeleine, die die Szenerie beobachtet hat und etwas weiß um die zarte Nase und rot im schönen Gesicht geworden ist. Ich bleibe vor ihr stehen und glotze auf die vollen Lippen hinunter, die mir eigentlich zustehen, aber in deren Genuss ich nie gekommen bin. Egal auf welche Art und Weise. Jede wurde mir verwehrt. Ich habe dieses Miststück geliebt, sie begehrt und mir eine Zukunft mit ihr ausgemalt. Aber für diese Frau bin ich nur ein weiteres Spielzeug in ihrer Sammlung. Eine Tankstelle, an der sie sich aufladen konnte, wenn die Batterien mal wieder leer waren. Ein Bankautomat, wenn bei ihr das Geld knapp war. Eine Absicherung gegen die Einsamkeit, wenn kein anderer Bock auf sie hatte und ein willenloser Sklave, der ihr alle Wünsche erfüllt, sie auf Händen und Füßen getragen und sie wie eine Königin behandelt hatte. Damit ist jetzt Schluss.

„Madeleine…“, stöhne ich leise in ihr Ohr und das Miststück zuckt zusammen. „Warum Donnie? Warum nicht ich? Ich habe dir viel mehr zu bieten als er“, ich deute auf meinen Schwanz hinunter und verweise mit meiner Hand auf meine gestählte Bauchmuskulatur. Ein gut gebautes Sixpack, was will man mehr?

„Ich habe mich für dich aufgegeben, Madeleine. Wer war es, der dich immer wieder aufgebaut hat, wenn es dir schlecht ging? Wer war es, der sich jedes Mal ein Bein ausgerissen hat, um dir jeden Wunsch zu erfüllen? Wer war es, der auf alles verzichtet hat, nur um Zeit  für dich zu haben, wenn du mich brauchst. Wer war es, der dir jeden Morgen und jede Nacht eine SMS geschrieben hat, damit du mit einem Lächeln im Gesicht aufwachen und schlafen gehen konntest? Wer war es, der dir zahlreiche Komplimente gemacht hat, wenn du dich wieder einmal selbst in den Dreck gezogen hast? Und wer war es, der dich getröstet hat, wenn irgendein dahergelaufener Kerl deine Gefühle verletzt hat? Ich, verdammt, ich war es und ich bin es. Jedenfalls bin ich es vor…“, ich blicke auf die Uhr, „ einer Stunde noch gewesen. Denkst du wirklich, der Trottel da wäre besser als ich? Denkst du das?“

Und da sind sie, die Tränen, die sich vor Wut und Enttäuschung nicht mehr aufhalten lassen und über mein Gesicht laufen. Was für ein Bullshit, jetzt bringt die Frau mich wieder einmal mehr zum Heulen, wie ich es hasse! Ich hole zum Schlag aus, um dieses Drecksweib dafür zu bestrafen, doch als ihre blaue Augen ängstlich zu mir hochblicken, verharrt meine Faust in der Luft. Verdammte Scheisse. Muss sie mich nun so ansehen?
„Ich werde dir beweisen, dass unser Donnie Boy hier dich nicht verdient hat, Madeleine. Der Kerl ist nur ein weiteres Arschloch, dass dich verletzen wird. Und ich werde dir zeigen, dass ich besser bin. Ich wäre der perfekte Partner für dich gewesen. Aber du wolltest mich ja nie haben. Also wirst du heute dafür die Quittung erhalten. Und zwar auf die harte Tour. Hörst du?, die letzten Worte schreie ich ihr regelrecht ins Ohr. Sie kneift die Augen zusammen und fängt ebenfalls an zu weinen. Toll, nun heulen wir zusammen. Jetzt bloß nicht locker lassen, Tom. Die Schlampe soll dafür bezahlen, was sie dir die letzten Jahre angetan und verwehrt hat. Das Miststück will Spielchen spielen? Also spielen wir.
Ich hole meinen langen und schwarzen Ledermantel vom Kleiderständer in der Ecke gegenüber und ziehe ihn an. Soweit so gut. Der Revolver ist bereits griffbereit unter Donnies Stuhl positioniert. Neben ihm liegen zwei frisch geschärfte Katana-Schwerter auf dem Boden. Ich bücke mich und nehme Revolver sowie eins der Katanas an mich. Damit Donnie Boy nicht auf irgendwelche Ideen kommt wie zum Beispiel den Superhelden zu mimen, bevor ich überhaupt so richtig loslegen kann, drücke ich dem Trottel die kalte Mündung des Revolvers gegen die Schläfe, ehe ich seine Fesseln durchschneide. Aber Donnie ist kein Superheld, nein, der Typ bleibt einfach nur wie ein Waschlappen sitzen und glotzt mich an. Was für ein erbärmlicher Feigling er doch ist. „So Donnie, ich erkläre dir kurz die Spielregeln. Es ist ganz einfach, ich sage dir, was du Madeleine antun sollst und du hast zehn Sekunden Zeit, um es zu tun. Tust du es nicht, tue ich es dir an. Tja, und wer am Schluss dieses schönen Spielchens noch lebt, kommt frei und darf sich von mir aus an mir rächen. Es ist also deine Entscheidung, Donnie Schatz, ob du Madeleine umbringen und überleben oder ob du für sie sterben willst.“
Die Augen des Trottels weiten sich und siehe da, der Hass lodert in seiner reinsten Form in den zwei wässrigen, dunklen Kugeln auf. Madeleine windet sich derweil auf ihrem Stuhl wie ein Aal und schüttelt panisch den Kopf hin und her, als könnte sie mit ein bisschen Kopfschütteln verhindern, was gleich passieren wird. Wahrscheinlich weiss sie so gut wie ich, wie dieses Spielchen enden wird. Schließlich hatte sie schon immer einen beschissenen Männergeschmack. Tja. Klarer Fall von selbst Schuld, Bitch.
„Ach und Donnie, wenn du auf die Idee kommst, die Spielregeln zu ändern oder dich irgendwie aus dem Staub zu machen“, drohe ich und entsichere den Revolver, “knalle ich dich ab und glaub’ mir mein Freund, ich habe sehr unruhige Finger. Hast du das verstanden?“
Der Versager nickt unzufrieden. Gut.

„Nimm das zweite Katana und schneid der Bitch die Haare ab“, befehle ich und der Trottel fügt sich tatsächlich ohne dabei eine Miene zu verziehen. Er lehnt sich vor, schnappt sich das zweite Katana vom Boden, steht vom Stuhl auf und geht auf Madeleine zu. Diese verfolgt das Geschehen mit ungläubigen Augen und triefender Nase. Als Donnie schlussendlich vor Madeleine stehen bleibt und ihr mit seiner freien Pranke in die Haare greift, scheint das Miststück den Ernst der Lage erst so richtig zu realisieren. Sie sieht mich an, dann Donnie, dann wieder mich und der hilfesuchende Blick verpasst mir beinahe schon einen kleinen Kick, auch wenn er im Abgang wie Schnaps in der Kehle nachbrennt und, ich gebe zu, sogar etwas weh tut, genau da, wo mal mein Herz für die Bitch geschlagen hat.
Donnie hingegen schlingt sich für mein Gusto viel zu gelassen Madeleine’s rote, lange Haarpracht einmal um die Hand und schneidet ihr diese, ohne großartig zu Zögern oder daran zu ziehen, einfach ab. Kurzer Prozess. Schnipp. Schnapp. Haare ab. Aufgabe erfüllt, jedoch erfüllend ist das, was sich mir direkt danach bietet so absolut gar nicht. Donnie und Madeleine starren sich gegenseitig an. Und anstatt dass die Schlampe sauer auf den Idioten ist, nicken, heulen und schniefen die beiden frisch Verliebten synchron und dieses Verständnis, was zwischen denen unterschwellig wie offensichtlich aufflackert, widert mich so sehr an, dass das kleine Hochgefühl von eben sogleich der Eifersucht weicht.
„Und jetzt schlitz ihr den gottverdammten Oberarm auf!”, herrsche ich Donnie an, schieße einmal mit dem Revolver ins Leere und muss lachen, als Donnie, der Wichser, vor Schreck zusammen fährt. Ja. Hast wohl gedacht, ich mach nicht ernst, aber da hast du dich sowas von geschnitten. Haare schneiden, pille palle. Jedoch Arme aufschneiden, das ist eine ganz andere Liga. Und um das Ganze noch ein bisschen mehr zu steigern und auszureizen, mache ich den taumelnden Donnie Boy mit dem Katana in meiner Hand bekannt und pikse ihn damit fröhlich in den Rücken, während ich voller Inbrunst einen belanglosen Countdown herunter zähle, der vorhin gar nicht zum Einsatz gekommen ist. „10...9…8…7…6…5...4...3...“
Donnie - das Trommelfell hinüber und noch immer kein Superheld - befreit wie mechanisch Madeleines linken Arm aus den Fesseln. Sie ergreift die Gelegenheit beim Schopf und fuchtelt mit ihrem Arm wild und hysterisch um sich, während sie lautstark, aber ohne großen Erfolg, gegen den Knebel in ihrem Mund ankämpft. Ha! Sie versucht sogar mit ihrem dünnen Ärmchen den schwanzlosen Trottel von sich wegzustoßen, als dieser doch tatsächlich, als ich bei der Zahl Zwei ankomme, zum Schnitt ansetzt. Schnipp, schnapp und... dunkelrotes Blut quillt aus der Stelle, wo Katana auf Haut trifft. Madeleine wimmert los und ihr beschissenes Schluchzen weckt ungewollt den Beschützerinstinkt in mir, der gerade total fehl am Platz und in dieser Situation sowas von unvorteilhaft, aber irgendwie wie einprogrammiert ist. Super. Jetzt blutet nicht nur ihr Arm, sondern bei dem erbärmlichen Anblick, der sich mir bietet auch mein Herz - aber ich bleibe stark. Wer A sagt, muss auch B sagen und wer wäre ich, wenn ich nicht auch noch C hinterher schiebe und das Alphabet bis zum Schluss vollends auskoste?

Donnie, die Tröte, lässt das Katana wie der Verlierer, der er ist, auf den Boden fallen, geht daneben in die Knie und wimmert ebenfalls los. Wow. Jetzt wimmern sie wieder gemeinsam im Duett. Allmählich geht mir die Scheisse mehr auf die Nerven, als dass sie mich amüsiert.

„Und jetzt trenn‘ ihr den Arm ab!“, knurre ich und pikse den Vollidioten namens Donnie um den Druck zu erhöhen mit meinem Katana noch ein bisschen in die Seite.

Donnie Boy‘s Hände ballen sich zu Fäusten und als ich beginne wieder fröhlich Zahlen runter zu rattern, hämmert der Versager wie Donkey Kong mit seinen Fäusten auf dem Boden herum, als könnte sich dadurch unter ihm ein Loch auftun, in das er verschwinden könnte. Keine Sorge, Sportsfreund, die Hölle wird dich schon noch verschlucken. Dafür sorge ich höchstpersönlich.

„...5…4…3...“

Bei Drei greift Donnie zum Katana, bei Zwei streckt der Idiot seinen eigenen Arm aus, als wollte er die Waffe tatsächlich gegen sich selbst richten.

Doch Fehlanzeige, im Endeffekt packt der Hurensohn dennoch Madeleines Arm und trennt ihn mit einem gezielten Hieb gnadenlos ab. Der Arm plumpst auf den Boden. Blut spritzt fontänenmäßig aus dem Stummel heraus und verteilt sich überall auf Donnies hässlicher Visage und seinem wenig beeindruckenden, schwabbeligen Oberkörper. Madeleine brüllt ihren Schmerz in den Knebel hinein und ihr Gesicht… das verliert jegliche Farbe. Donnie, der bisher glimpflich davon gekommen ist, stampft auf den Boden auf und flennt wie einer, der nie sowas wie Eier in der Hose hatte. Ich wende den Blick ein paar Sekunden von der Szenerie ab und atme tief durch. Durchhalten, Tom. Wir schaffen das. Die Schlampe hat das verdient. Hab jetzt bloß kein Mitleid mit der Bitch. Mitleid ist nur was für Warmduscher, die nicht hinter ihren Worten stehen können.

„Stich ihr mit dem Katana in den Bauch, du verdammtes Arschloch...“, befehle ich schwach und hoffe inständig, dass Donnie doch noch Eier wachsen und er sich die beschissene Klinge selbst in den Bauch stößt. Aber bevor ich überhaupt anfangen kann zu zählen, rammt der Hurensohn das Katana in Madeleine‘s Bauch. Die Augen meiner Geliebten weiten sich vor Qual und als Donnie die Klinge aus ihrer Bauchhöhle hinauszieht, lässt das Licht meines Lebens ihren Kopf auf den Brustkorb fallen, als hätte sie der Sensenmann bereits an die Hand genommen und würde sie just in dem Augenblick Richtung Jenseits schleifen. Okay. Mir reicht‘s. Genug gesehen. Es wird Zeit für das große Finale..

Ich packe Donnie an der Schulter und stosse die Made unsanft von meiner Madeleine weg. Dann gehe ich vor ihr in die Knie und halte meine Hand vor ihre Nase. Auf meinem Handrücken spüre ich einen schwachen, warmen Luftzug. Perfekt. Sie atmet noch. Das ist gut. Stirb mir bloß nicht weg, ehe ich dir sagen kann, was ich zu sagen habe.

„Weißt du, was traurig ist? Ich wäre für dich gestorben, Madeleine. Ich wäre für dich gestorben. Vergiss das nie“, flüstere ich leise in ihr Ohr, dass ich liebend gerne mindestens einmal geküsst hätte. Ich entferne mich, ohne mir diesen Wunsch zu erfüllen, einige Schritte von meiner einst Angebeteten und fokussiere mich auf Donnie, den eierlosen Hurensohn.

„Schlitz ihr die Kehle auf!“, herrsche ich ihn an und grinse mein Grinsen, was ich extra für diesen einen Moment vor dem Spiegel geprobt habe. Ich wusste nämlich auch ohne Kristallkugel wie die Scheisse hier ausgehen wird. In solchen Dingen und was Madeleines Männerwahl betrifft, bin ich ein verdammter Wahrsager.

Donnie glotzt mich mit gebrochenen Augen an und umklammert das blutige Katana etwas fester in seiner Hand. Er nuschelt auch irgendetwas vor sich hin, was sowieso keinen Schwanz interessiert.

„10…9…8…7…6…5…4..“

Donnie hebt Madeleines Kopf mit einer Hand an.

„…3...2...1…“

Das Katana streicht über die zarte, von mir leider unberührte Haut und ehe ich mich versehe, dringt ein Schwall Blut aus Madeleine’s zierlichen Hals. Sie röchelt und schluckt und während sie das tut und das Leben aus ihr herausfließt und blutrot in ihre Lunge hinein strömt, schlägt der Stummel, der einst ein ganzer Arm gewesen ist, zuckend aus.

Madeleine‘s Abgang ist traurig und genau so wie ich ihn mir ausgemalt habe. Ich spüre, wie eine Mischung aus Euphorie und Kummer in mir aufsteigt. Ich genieße dieses Gefühl ein paar Sekunden lang und stemple es als Genugtuung ab - dann richte ich den Lauf des Revolvers auf Donnies Kopf und drücke einfach ab. Sein Hirn spritzt wie Konfetti über den Boden und wenig später fällt der Rest von Donnie schlaff, wie mein Schwanz, in sich zusammen. Was für ein Anblick. So fügt sich alles, als wäre es vorher bestimmt. Doch ein Puzzleteil fehlt noch zur Vollendung.

Ich schließe die Augen und halte mir den Revolver entschlossen gegen das Kinn. Wir werden uns wiedersehen, Madeleine. Ja. Wenn nicht im Leben, so werden wir im Tod vereint sein. Für immer. Und ewig. Wir beide. Zusammen.

Doch bevor ich abdrücke, blicke ich nochmals zu Madeleine rüber, um mir einzuprägen, was ich alles dafür gegeben habe, um sie schlussendlich doch noch zu bekommen und ihr zu zeigen, dass ich der Einzige bin, der sich bereitwillig und jederzeit für sie opfern würde. Ich weiß nicht genau wieso, weshalb und warum, aber je länger ich sie ansehe, umso mehr bereue ich es plötzlich. Ja. Dieses kratzende Gefühl in meiner Brust muss Reue sein. Was sollte es sonst sein und wie zur Hölle konnte ich ihr das nur antun? Warum habe ich nicht einfach Donnie umgebracht? Warum habe ich das Alles geschehen lassen? Eigentlich weiß ich ganz genau, warum ich getan habe, was ich getan habe. Ich meine. Ich hätte Donnie killen können, aber es hätte danach noch viele weitere Donnies gegeben, jedoch nur eine Madeleine. Ein Berg an Leichen für nur eine einzige Frau. Was für ein Witz. Ich sacke lachend in mich zusammen und hasse mich ein wenig. Nein warte. Ich verabscheue mich sogar dafür, mich in die falsche Frau verliebt zu haben. Ich hätte so viele haben können, aber für mich gab es stets nur die eine. Nur Madeleine. Meine Madeleine, die nun vom Himmel oben auf mich hinunter blickt und weiter weg ist denn je. Ob sie mir das jemals verzeihen wird oder kann?

Bullshit.

Es gibt nur eine Art und Weise, wie ich ihr nun noch zeigen kann, wie sehr ich sie will und wie sehr ich sie liebe und verdiene. Ich sollte genauso leiden, wie meine Geliebte gelitten hat. Genauso erbärmlich verrecken wie sie. Mich unter Schmerzen winden und um ihre Vergebung flehen. Ja. Das ist es. Nur so verdiene ich sie, in dem ich mich selbst bestrafe und solange für sie leide, bis mein Herz unter endlosen Qualen für immer aufhört zu schlagen. Madeleine wird mir verzeihen und im Tod werden wir für immer vereint sein.

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