Nero, der Alpha - 4

Nero, der Alpha 19. Jan. 2022

„Das ist nicht fair“, keuche ich. Ein Tränenschleier vernebelt meine Sicht. „Das ist nicht fair!“, sage ich eine Spur lauter, als hätte das, was ich von mir gebe Gewicht. Hat es aber nicht. Hat es nie. Ich weine und starre in Neros Gesicht. Aber er ignoriert mich. Zumindest denke ich das, bis er plötzlich blinzelt. Für eine Sekunde bilde ich mir tatsächlich ein, durch meinen Ausbruch eine Emotion in Nero hervorgerufen zu haben, doch ich werde schnell eines Besseren belehrt. Das Blinzeln, es gilt nicht mir. Sondern Drae und es bedeutet, er kapituliert. Ja. Das muss es sein. Vage erinnere ich mich daran, wie mein Vater mir einmal erklärt hat, dass ich Hunden niemals direkt in die Augen blicken darf, da sie sich davon provoziert fühlen und es als Angriff sehen könnten und dass ich Blinzeln sollte, um dem Hund zu zeigen, dass ich friedliche Absichten hege. So oder so ähnlich hatte er mir das erklärt und als Drae‘s Knurren sanfter wird und kurz darauf gänzlich verstummt, fühle ich mich, was Neros Blinzeln angeht, bestätigt. Die Hündin lässt Neros Handgelenk los und weicht mit eingezogenen Schwanz und angelegten Ohren zurück. Zurück zu Johanna, die mich mitleidig ansieht, obwohl sie ganz allein an allem die Schuld trägt. Ein Schwall an dunkelrotem Blut dringt unter dem Lederarmband hervor und fließt über Neros Handrücken. Die Verletzung muss weh tun, aber er schenkt ihr keine Beachtung. Stattdessen dreht er mich wie ein Spieß an seiner Brust zu Johanna um, richtet sich mit mir zu seiner vollen Größe auf und hält jeweils einen Arm mit einer Hand fest. Sein Blut tropft auf meinen nackten Körper hinunter und die rote Flüssigkeit bahnt sich ihren Weg von meinem Arm zu meiner Achsel, streift meine Brust und verebbt auf meiner Taille.

“Spreiz die Beine”, weist er mich an, sein Tonfall ist monoton und gleichzeitig so durchdringend, dass ich gehorche. Widerwillig schiebe ich meine Beine auseinander und hasse es, dass ich dabei zittere. Ich bin nicht so stark und kühn wie Johanna. Ich bin das pure Gegenteil von ihr und trotzdem erhalte ich ihre Strafe. Ich muss die Konsequenzen aushalten, während sie auf dem Boden kauert und die volle Schuld dafür trägt. Es ist absolut der falsche Moment, daran zu denken, dass der raue Stoff von Neros Arbeitshose an meiner Haut scheuert und dass, obwohl er mir so nah ist, ich ihn auf keine Weise errege. Was er mir antut, tut er aus purer Boshaftigkeit und nicht um seine abartige Lust zu stillen. In meinen Gedanken hat er sich schon so oft an mir vergangen, aber die Realität ist eine andere und ich komme damit nicht zurecht. Ich komme nicht zurecht, dass ein Mann sowas einer Frau antut, ohne sich daran zu befriedigen. Es wäre leichter für mich, würde er es endlich selbst in die Hand nehmen, aber das Einzige, was er tut, ist dirigieren.
“Bist du bereit für die Konsequenzen, Erika?” Nero schiebt sein Bein zwischen meine und spreizt sie noch mehr. Eiskalte Luft berührt mein Geschlecht und lässt mich zusammenfahren. Ich bin völlig ungeschützt, total ausgeliefert.
“Was hast du mit ihr vor, Arschloch?”, kläfft Johanna. In ihren Augen lodert Wut, doch als sie versucht, sich aufzurichten, ist es Farg, der vor Nero und mir mit gefletschten Zähnen in Angriffsstellung geht und ihr signalisiert, uns unter keinen Umständen näher zu kommen. Selbst Drae schreitet nicht ein. Sie wacht neben der Frau und beobachtet mit eingezogener Rute das Geschehen.
“Das, was jetzt passiert, sind die Konsequenzen für deine Taten”, quittiert Nero unberührt und verstärkt seinen Griff um meine Arme.
“Kyr.” Ein Pfiff und der schwarze Rüde mit den stechend gelben Augen taucht vor mir auf. Sein wildes Hecheln bohrt sich durch meine Ohren und frisst sich in meinen Verstand. Der Ekel ergreift Besitz von mir und als ich sehe, wie mein schutzloses Geschlecht die Reaktion bei dem Hund auslöst, die ich von Nero erwarte und nicht bekomme, kann ich die Flut an Tränen nicht zurückhalten. Ich wimmere wie ein kleines Mädchen. Wie das kleine gebrochene Mädchen das ich bin.
“Bitte,... bitte, nicht”, japse ich und wende den Blick von Kyr ab. “Lass sie los, du verdammter Bastard!”, brüllt Johanna. Ihre Fäuste schlagen neben ihr auf den Boden ein, während meine Fingernägel sich in meine Handballen pressen, aber der leichte Schmerz vermag es nicht die Demütigung zu betäuben. Jeder Zentimeter meines Körpers bebt vor Angst und Abscheu. Und obwohl ich nicht hinsehe, hat sich Kyrs hässliches erigiertes Glied in meinen Verstand gebrannt und wie in einer Endlosschleife spielt sich der scheussliche Film immer wieder von vorne ab. Ich sehe, wie der Hund seinen widerlichen Pimmel ausfährt und höre sein lautes und wildes Hecheln in meinen Ohren. Ich will sie mir zuhalten, aber Nero hält mich fest. Ich will mich schützen, aber Neros Bein hindert mich und dann gibt er den Befehl.
“Kyr, manger.”
Kyrs Krallen trippeln über die nassen Fliesen und hallen durch den Duschraum wie ein höllischer Galopp. Ich zucke in Neros Griff zusammen, als sich die kalte Hundeschnauze zwischen meine Beine presst und warmer Atem meine intimste Stelle einhüllt. Spitze Zähne drücken gegen meine Scham und kratzen über die empfindliche Haut. Die heiße Zunge schießt gierig hervor und reibt sich wie Sandpapier an mir. Johanna brüllt, aber selbst ihr lautes Fluchen kann das sabbernde und glitschige Geräusch nicht übertönen. Meine Beine werden ganz weich und aus Reflex will ich mich hin und her winden, weg von Kyr, mich ihm entziehen, aber Nero steht wie ein Fels hinter mir. Sein Körper schmiegt sich an meinen Po und drückt meinen dem Hund entgegen, der mich auffrisst. Innerlich sowie äußerlich werde ich gefressen. Ausgeweidet und obwohl es nicht weh tut, schreie ich auf. Ich schreie alles aus mir heraus und doch vermag kein einzelner Schrei die Geräusche ausblenden. Das hungrige Lecken zwischen meinen Beinen. Die widerliche Hitze und das eklige Gefühl, wenn die schleimige Zunge immer und immer wieder in mich eintaucht und das letzte Fünkchen Widerstand aus mir heraus lutscht.
Kyr jault an meiner Scham auf. Das Mistvieh geniesst, was es mir antut. Es ist genauso sadistisch wie sein Herrchen. Genauso grausam. Ich will ihn treten, von mir weg kicken, auf ihn einschlagen, aber das hätte Konsequenzen, viel schlimmere Konsequenzen. Meine Oberschenkel beginnen zu brennen und das Jucken und Ziehen zwischen meinen Schamlippen ist unerträglich.
“Du verdammter Bastard! Du Hurensohn, du widerlicher Wichser!” Johannas Brüllen hat sich in Weinen verwandelt. Ich höre ihr Schluchzen, dass sich unter Kyrs Schmatzen und Fargs bedrohliches Knurren mischt. Irgendetwas muss sich verändert haben, aber ich traue mich nicht, die Augen zu öffnen. Ich will Kyr nicht sehen. Ich will nicht sehen, was er mir antut. Nicht sehen, wie seine Hüften vor Erregung zucken und sein widerlicher Schwanz auf den Boden tropft.Ich schaffe es gerade so ein leises “Bitte” aus meinem Mund rauszuquetschen. Das letzte bisschen Fünkchen Hoffnung, dass Nero es beendet bevor ich… bevor ich… Sein herber Geruch steigt mir in die Nase. Entfacht ein Feuer in mir, dass mich den Ekel für eine Sekunde vergessen lässt und diese eine Sekunde reicht - sie reicht völlig aus, um mich zum Beben zu bringen. Der Orgasmus flutet das letzte bisschen meiner Seele aus mir heraus und ich verkrampfe mich in Neros Armen. Hätte er mich nicht festgehalten, wäre ich auf den Boden gefallen. Und als hätte Kyr die Veränderung gespürt, wird sein Lecken heftiger, so heftig, dass die lustvollen Wellen anfangen schrecklich weh zu tun. Jetzt bin ich die, die jault. Ich jaule so kläglich, dass Nero mit einem Pfiff endlich mein Leid beendet und Kyr sich auf Kommando zurückzieht.
Keine Ahnung, wie lange ich in Neros Armen hänge, aber das Erste, was ich bewusst wieder mitbekomme, ist Johanna, die in meinem Blickfeld auftaucht und plötzlich über mir steht. Dann realisiere ich erst, dass mich Nero gar nicht mehr festhält und ich auf dem Boden liege. “Was?” Ich blicke mich verwirrt um, erkenne aber nur weiße Fliesen. “Wo bin…” Ehe die Frage ganz meinen Mund verlässt, finde ich die Antwort von selbst heraus. Duschraum. Und Johanna steht nicht, sie sitzt. Sie sitzt direkt neben mir und Drae ist auch hier. Und ich liege flach auf dem kalten Boden. “Wo ist…”
“Der Hurensohn hat sich verpisst”, fällt mir Johanna ins Wort. “Und seine Köter hat er mitgenommen. Wir sind allein.”

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