LEIDENschaftlich

kontroverse Geschichten 23. Okt. 2022

Manchmal holen einen die Fehler der Vergangenheit ein. Das kann passieren. Klar, es passiert sogar häufiger, als man denkt oder damit rechnet. Ich habe zum Beispiel meinen Fehler aus der Vergangenheit geheiratet. Unwissentlich natürlich. Mein Fehler der Vergangenheit ist ungefähr 1.65 groß, zierlich, braunhaarig, blauäugig und gewalttätig. Ja, gewalttätig. Die kleine Bitch macht mich fertig. Nicht nur mental, sondern auch körperlich. Sie schlägt gerne zu. Oh ja, sie schlägt verdammt gerne zu und das tut sie oft. Sehr oft. Immer wenn ihr danach ist. Also so gut wie täglich. Und ich würde auch gerne zurückschlagen, so ist es nicht. Sie so richtig hart vermöbeln, ihr alle Knochen brechen, sie an den Haaren durch die Wohnung schleifen und die kleine Bitch vernichten. Ich könnte mich auch locker  gegen sie zur Wehr setzen. Ich bin groß, gut gebaut und sportlich - ich habe alle Voraussetzungen, die ich brauche, um eine kleine, zierliche Frau wie sie in Schach zu halten und ihr Paroli zu bieten. Sagen wir es so - eigentlich habe ich alle Voraussetzungen, Gleiches mit Gleichem zu vergelten - wäre da nicht dieses Tape. Dieses elendige Tape, das vor zehn Jahren entstanden ist und mit dem die Bitch mich komplett im Griff und an den Eiern hat.

Für das, was vor zehn Jahren passiert und auf diesem Tape zu sehen ist, ja,  für das trage ich selbst die Schuld daran. Das weiss ich, das ist mir bewusst. Ich habe getan, was auf diesem Band zu sehen ist und vielleicht hätte ich es nicht getan, wenn ich an diesem Abend nicht so viel gesoffen hätte. Doch manchmal tut man halt eben Dinge, die man im Nachhinein bereut. Ich habe es auch nicht alleine getan. Wir waren zu fünft. Ein Kumpel von mir, ich und noch drei andere, die ich an diesem Abend erst kennengelernt hatte. Die kleine Bitch lag am Boden und zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, dass ich dieses Mädchen irgendwann noch heiraten würde. Wie auch. Das Mädchen, das wir damals im Suff und gegen ihren Willen im Wechsel durchgenommen haben, hat mit der Bitch, die ich geheiratet habe, überhaupt nichts gemeinsam.

Ehrlich gesagt, hatte ich auch verdrängt, was damals passiert war, bis zu dem Zeitpunkt, als mir meine Frau dieses Tape unter die Nase gehalten hat. Das Tape, auf dem sie zu sehen ist. Vor zehn Jahren hatte sie ihre Haare noch lila und auf einer Seite abrasiert. Doch wer hätte sich denken können, dass aus dem Punker-Mädchen von damals einmal ein hübscher Schwan werden würde, in den ich mich verliebe und den ich heirate?

Ein hübscher Schwan ist sie jedenfalls nicht lange geblieben. Kaum verheiratet, hat sie mir ihr wahres Gesicht gezeigt. Die wahren Gründe für ihr Interesse an mir und die Absicht hinter der Hochzeit. Gleiches mit Gleichem vergelten. Ich habe ihr Leben ruiniert, also ruiniert sie mir nun meins. Warum sie ausgerechnet von den fünf Männer, die damals über sie hergefallen sind, mich ausgesucht hatte, habe ich aufgehört zu fragen. Darauf werde ich wohl nie eine Antwort erhalten. Vielleicht einfach nur Pech. Im Grunde spielt es auch keine Rolle, solange ich bei ihrem Spiel mitspiele und mich von ihr vermöbeln und demütigen lasse - denn wenn ich nicht mehr mitspiele, packt sie aus. Dann liefert sie uns aus, stellt uns an den Pranger - die fünf Männer, die sie gemeinsam und im Wechsel vergewaltigt haben. Sollte ich meiner kleinen Bitch nur ein Haar krümmen, mich gegen sie wehren, nicht nach ihrer Pfeife tanzen, dann würde dieses Tape jeder zu Gesicht bekommen, nicht nur die Polizei und wir würden für das sitzen, was wir ihr angetan haben. Ein Eintrag ins Register der Sexualstraftäter. Verdient ja, aber will ich das? Nein.

Ich habe gegoogelt - eine Vergewaltigung verjährt nach zwanzig Jahren. Zehn Jahre ist es bereits her, zehn weitere Jahre liegen noch vor mir. Zehn Jahre, in denen die kleine Bitch mich fertig machen kann.

Ich habe auch gegoogelt, wie hoch meine Strafe wäre, wenn ich mich stellen würde. Die Strafen fallen unterschiedlich aus, von Bewährung bis Knast, von einem Jahr bis zu zehn Jahren. Mich stellen, wäre also  wie Pokern. Entweder ich habe Glück und komme glimpflich davon, oder ich fliege auf die Fresse - und bei dem, was auf dem Tape zu sehen ist, tippe ich spontan eher auf Gitterstäbe, als auf Korken fliegen lassen.

Außerdem würde ich mit dieser Aktion nicht nur mein Leben zerstören, sondern auch das von vier anderen Männern, die in dieser einen Nacht vor zehn Jahren einfach zu viel gesoffen und eine falsche Entscheidung getroffen haben. Im Grunde bin ich ein guter Freund, sehr treu und ergeben, und ich wäre sicherlich auch ein guter Ehemann für meine Frau geworden - wäre da nicht dieses Tape, mit dem sie mich in der Hand hat und dieses schlechte Gewissen, das an mir zehrt. Nicht wegen der kleinen Bitch, die ich vor zehn Jahren vergewaltigt  und die ich vor ein paar Monaten geheiratet habe - sondern meinem Kumpel gegenüber. Er hat Frau und Kinder und er ist Lehrer. Ein ziemlich guter sogar. Er hat sich gewandelt. Er ist einer von den Guten geworden und einer von den Guten darf nicht alles wegen einem Fehler aus der Vergangenheit verlieren. Käme heraus, was vor zehn Jahren passiert ist, müssen seine Kinder und seine Schüler, die ihn lieben und vergöttern, mit dem Wissen aufwachsen, was er einmal im Suff meiner kleinen Bitch angetan hat. Alleine die Tatsache, dass dieses Tape im Internet landen wird und die Kinder sich das ansehen oder damit konfrontiert werden könnte, bringt mich um. Kein Kind der Welt sollte so etwas erleben oder sich ansehen müssen.

Ich habe auch darüber nachgedacht, meine Bitch umzulegen. Sie einfach aus dem Weg räumen. Doch für diesen Fall hat die kleine Schlampe Vorkehrungen getroffen - sollte ich sie töten oder töten lassen, würde eine Freundin von ihr das Tape veröffentlichen. Ich komme aus der Sache nicht mehr raus und zehn weitere Jahre, mich von dieser Hure demütigen und schlagen lassen, schaffe ich nicht. Ich sehe keinen anderen Ausweg mehr als diesen. Ich weiss nicht, was danach passieren wird. Ob sich meine kleine Bitch ein neues Opfer suchen wird. Ob das Tape veröffentlicht wird. Ich habe keine Ahnung und es tut mir leid. Es tut mir echt leid, nicht das, was vor zehn Jahren passiert ist, denn mittlerweile glaube ich, dass das Miststück verdient hat, was wir ihr damals angetan haben. Vielleicht spricht aber auch nur der Hass aus mir.

Verzeiht mir, Freunde. Wer weiss, wahrscheinlich hat mich die kleine Bitch ausgesucht, weil sie wusste, dass ich der Erste von uns fünf sein werde, der einknicken wird.

Und es tut mir auch leid, dass ich so dumm war, die Fotze zu heiraten. Ich hätte es besser wissen sollen, doch wer hätte ahnen können, dass sich eine, die ich mit euch zusammen vor zehn Jahren auf dem Boden hinter einer Diskothek gefickt habe, acht Jahre später zwei Jahre lang von mir ficken lässt, nur um mich rumzukriegen und danach fertig zu machen? Was ist denn das für ein verzerrtes Bild von Gerechtigkeit und in was für einer kranken Welt leben wir?

Ich liebe euch,

Matteo



Nachtrag:

Vergesst, was ich oben geschrieben habe. Ich werde mich doch nicht umbringen. Also nicht falsch verstehen - ich habe es versucht. Ich habe mir eine Knarre besorgt, ich habe sie mir auch in den Mund gesteckt und wollte abdrücken, wollte ich wirklich - doch dann habe ich mich an diese Nacht vor zehn Jahren erinnert und daran, dass man Schlampen nicht gewinnen lassen darf. Ja, klar, das, was wir vor zehn Jahren getan haben, war ein Fehler.  Aber aus Fehlern kann man lernen, oder?

Ich habe gerade ein Tape aufgenommen. Und ich werde das Tape gleich der kleinen Bitch zeigen. Ich bin gespannt, wie sie darauf reagieren wird, wenn sie sieht, wie ich eine ihrer Freundinnen ficke, so wie wir sie damals gefickt haben.

Keine Sorge, Jungs. Ich habe nicht unüberlegt gehandelt. Die Freundin habe ich verschwinden lassen - aber meiner kleinen Bitch werde ich sagen, dass ich die Freundin töten werde, sollte sie uns jemals verpfeifen oder unser Tape im Internet oder bei der Polizei landen. Genial, oder?

Ich werde meiner kleinen Bitch auch weismachen, dass ich ihre Freundin in meiner Gewalt habe und sollte mir oder euch etwas zustoßen, einer von uns dafür sorgen wird, dass die Freundin so verrecken wird wie damals die Juden in Auschwitz. Ja, Jim, du kannst an dieser Stelle nun einer deiner Gaswitze bringen, die du so liebst.


Jedenfalls dachte ich mir, hey, warum den Spieß nicht einfach umdrehen? Mal sehen, wie die kleine Bitch sich fühlt, wenn sie zehn Jahre lang meine Sklavin statt meine Ehefrau sein wird. Zehn Jahre, weil die Verjährungsfrist dann vorbei sein wird und wir aus dem Schneider sind.

Wer weiss, vielleicht kann ich von meiner kleinen Bitch noch etwas lernen und sie findet einen Weg, mir wieder ans Bein zu pissen. Aber für so skrupellos halte ich sie nicht. Und wenn die Nummer funktioniert, könnten wir daraus eventuell ein Spiel machen. Lasst mich wissen, ob ihr auf sowas Bock habt und dabei wärt.

Liebste Grüsse, Matteo

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