Kittykat671 - 24

Kittykat671 21. Jan. 2022

DIG / oral


Ich führe das Reh ins Erdgeschoss hinunter, am Wohnzimmer vorbei und in Edgars Büro runter, was sich, wie für Perverslinge passend, im Keller befindet. Direkt neben dem Vorratskeller und dem Handwerker-Raum, der lediglich so bezeichnet wird, weil er mit einer Werkbank ausgerüstet ist. Der Raum wird von so gut wie niemandem benutzt, weil Edgar, der Wurm, vom Handwerken genauso viel Ahnung hat wie vom weiblichen Orgasmus. Nämlich so gar keine.

Zu meinem Glück laufen wir weder dem Puma noch ihm in die Arme und von Ari fehlt auch jegliche Spur. Scheint so, als wäre die glückliche Familie ausgeflogen. Wie schön. Meine Laune passt sich dem Keller vom Niveau her an und wird auch nicht besser, als wir das Büro betreten. Das Zimmer ist klein und mit Holz ausgetäfelt. Der Schreibtisch aus edlem Eichenholz nimmt beinahe den ganzen Raum ein und wie es scheint, hat sich Edgar einen neuen Bürostuhl zugelegt. Aus Echtleder und auf den ersten Blick schweineteuer und gut gepolstert, damit sein karges Hinterteil auch ja bequem sitzt. Auf dem Tisch stapeln sich ein paar Akten sowie diverse Schreibutensilien plus Edgar’s geliebte goldene Kugelschreiber, bei deren Anblick ich Brechreiz bekomme. Das idyllische Familienfoto im güldenen Bilderrahmen ignoriere ich bewusst und lenke meine Aufmerksamkeit auf die zwei super modernen Bildschirme und den bestimmt wahnsinnig gut ausgestatteten Rechner daneben, der vermutlich verdammt viel Kohle gekostet hat und selbstverständlich nicht auf den Boden stehen darf, weil der Gute sonst Staub fressen könnte. Der Ekel thront auf meinem Nacken, als ich das Teil anmache und Susan mit einer Geste lautlos signalisiere doch bitte auf Edgars Thron Platz zu nehmen, auf dem er vermutlich den halben Tag, wenn’s rumkommt, fröhlich vor sich hin wichst und sich dabei irgendwelche ekelhaften Pornos reinzieht, statt es seiner Frau zu besorgen, die es sich dann halt, unbefriedigt wie sie ist, von irgendwelchen geilen Jungs besorgen lässt. Keine Ahnung wie oft ich ihn in meiner Jugend beim Wichsen hier unten erwischt habe. Etliche Male und wahrscheinlich auch einer der Gründe, warum er irgendwann angefangen hat, das Büro abzuschließen, wenn ich zu Besuch da war. Nicht, dass mich seine Wichserei auch nur Ansatzweise irgendwie interessiert hätte, ich war nur scharf auf die Werkbank und auf meinen Puma.

“Kennst du das Passwort?”, reisst mich das Reh aus meinen Gedanken und deutet mit ihrem schlanken Finger auf einen der Bildschirme, auf dem soeben Edgars Name auf schwarzem Hintergrund aufgetaucht ist. Ich schaue das Mädchen an, wie sie in ihrem Schulmädchenoutfit auf Edgars Thron sitzt und muss beinahe lachen. Wie oft der Hurensohn wohl genau von sowas geträumt hat? Schulmädchen in seinem Thron, bereit für ihn und seine lächerliche Wurst. Und jetzt passiert es und der Wichser ist nicht einmal da, um sich darauf einen von der Palme zu wedeln. Wenn das nicht eine Genugtuung ist, dann weiss ich auch nicht.
“Versuch es mal mit Eragon2001”, schlage ich Susan vor, die mich daraufhin ansieht, als würde ich sie auf den Arm nehmen. Ich verschränke unbeeindruckt die Arme vor der Brust und deute mit meinem Kinn auf das eingerahmte Wandbild gegenüber, was eher in ein Kinderzimmer passen würde, als in ein Büro eines vermeintlich erwachsenen Mannes. Das Buchcover von Eragon von Christopher Paolini ist darin eingerahmt. Mal davon abgesehen, dass ich das Buch nur einmal angefangen habe zu lesen, weil der Wurm mir es empfohlen hatte, weiss ich zufällig auch ohne dieses eingerahmte Bild, dass Eddie der Wurm auf die Buchreihe total abfährt und auf alles einen Ständer bekommt, wo irgendwie ein Drache involviert ist. Wäre wohl selbst gerne einer geworden, ist aber nie über den Status eines Wurm hinausgeschossen. Armer rückgratloser Edgar.

Susan blickt völlig entgeistert das Wandbild an und dann wieder mich. “Ist das nicht zu naheliegend?”, erkundigt sie sich in einem skeptischen Tonfall. Ich stöhne genervt auf, lehne mich über sie und tippe das beschissene Passwort einfach selbst ein - und siehe da, es passt. Susan belohnt mich mit ein paar erstaunten Rehaugen.
“Okay”, sagt sie leise und fängt dann an zu kichern. Der Klang davon ist lieblich und süss, dass man schmelzen könnte, aber als sich nach wenigen Sekunden der Desktophintergrund auf Bildschirm Nummer Eins abzeichnet, hätte es selbst ein Hundewelpe nicht geschafft meine Laune davor zu retten gänzlich Richtung Tiefsee zu driften. Da hat der Mistkerl doch tatsächlich ein Foto von meinem Puma als Hintergrund gewählt und eins, dessen Fotograf ich verdammt gut kenne. Ich habe dieses Foto nämlich von ihr geschossen. Damals, als Eddie unten wichsen oder sonst wo war, hat sie mir eine Kamera in die Hand gedrückt und gesagt, ich solle ein paar sexy Fotos von ihr schießen - ich war gerade einmal 13 Jahre alt und sie lag in einem beinahe durchsichtigen knappen Fummel vor mir auf dem flauschigen Wohnzimmerteppich und hat sich geräkelt wie ein Pornostar. Lasziv, träge, mit einem Schlafzimmerblick, der selbst die stärksten Männer niedergestreckt hätte. Ich schlucke, als ich die Smokey-Eyes sehe, die direkt in die Kamera blicken und dazu diesen violettfarbenen Mund, nur einen Spalt geöffnet ist, die Lippen feucht und willig. Die Pose so gut gewählt, dass all die Vorzüge meines Pumas perfekt zur Geltung kommen und die Erinnerung unweigerlich in meinem Schädel aufkeimt, dass ich sie nach diesem Foto lecken durfte und sich das damals für mich wie Weihnachten im Sommer angefühlt hat. Es tötet mich innerlich und vermutlich auch äußerlich, denn Susan bemerkt meine Reaktion und legt mir eine Hand auf den Unterarm, der wieder einmal zittert, als hätte ich in eine Steckdose gefasst.
“Alles in Ordnung?”, fragt sie, aber statt auf die Frage zu antworten, schnappe ich mir einfach die Maus vom Tisch und öffne den Internet-Browser. “Zeig mir das beschissene Foto und lass uns die Sache hinter uns bringen”, sage ich und reiche ihr die Maus. Sie nickt, so wie sie es immer tut, dann schaue ich ihr zu, wie sie ein paar Tasten auf der Tastatur drückt und Facebook auf dem Bildschirm erscheint. Erst als sie ihre Login-Daten eingibt, bestehen zumindest keine Zweifel mehr, dass das Mädchen wirklich Susan heisst. Susan Herriot. Eine gewisse Neugier verdrängt erstmal den Dämpfer mit dem sexy Foto von meinem Puma. Jetzt liegt meine ganze Aufmerksamkeit auf Susans Profilfoto auf dem sie eine ganz andere Frisur hat, als heute. Auf dem Profilfoto trägt sie einen niedlichen Pony und blickt sogar etwas verrucht in die Kamera. Irgendwie wirkt das Mädchen auf dem Foto völlig anders als das Mädchen neben mir. Nicht so schüchtern, nicht so… ich kann es nicht einmal benennen, aber mir bleibt auch keine Zeit, das Foto ausgiebiger zu betrachten, denn Susan öffnet ihre Nachrichten und als meine Augen einen gewissen Ex. Va. Ganza erblicken, kann ich nicht anders als einfach loszulachen, weil es so verdammt lächerlich ist, dass man einfach darüber lachen oder weinen muss. Der widerliche Hurensohn hat einen blauen Maserati als Profilfoto und die Nachrichten, die die beiden miteinander ausgetauscht haben, bestehen aus so vielen Herzchen und Smileys, dass einem unweigerlich davon schlecht wird. Hätte nicht gedacht, dass mein Reh ein Smiley-Mädchen ist und von Extravaganza hätte ich sowas Lachhaftes erst recht nicht erwartet.

“Also läuft da zwischen euch beiden wohl echt was”, stelle ich nüchtern fest und wische mir die Tränen aus dem Gesicht, die sich vor lauter Lachen, oder so, gelöst haben müssen. Bin wohl etwas undicht, aber das Reh kann sowieso keiner toppen. Die hat bereits so viel Tränen geheult, dass sie ganze Ozeane damit hätte füllen können.
Susan scrollt wortlos und mit zusammengepressten Disneylippen einige Nachrichten im Schnellverlauf durch und ich habe noch nie so viele Smileys auf einem Haufen gesehen. Mir bleibt erst das Lachen in der Kehle stecken, als Fotos vorüberziehen und mir bewusst wird, dass hier nicht nur Smileys ausgetauscht worden sind, sondern auch nackte Tatsachen. Hätte definitiv auch nicht damit gerechnet, dass Susan eins dieser Mädchen ist, die sich im Internet ausziehen und gleichzeitig im echten Leben auf schüchternes Mauerblümchen machen. So kann man sich täuschen und ich täusche mich nicht nur, ich bin auch zugegebenermaßen etwas enttäuscht, dass sie sich für so einen Hurensohn wie Extravaganza einer ist auszieht. Unberührt hin oder her, aber die Nummer hier ist echt billig. Oder es liegt an meinem Ego, dass irgendwo in einer Ecke vor sich hinjammert und noch nicht akzeptieren will, dass es vorbei mit uns beiden ist. Irgendeiner hat ein Loch geschaufelt und wird Zeit eine Tonne Dreck über mein Ego zu schütten und es in diesem Loch zur ewigen Ruhe zu betten.

Irgendwann stoppt Susan und ihr Gesicht wendet sich mir zu. “Du siehst dir das Foto an und ich löse mein Versprechen ein?”, ihre Stimme klingt fragend, doch der Ausdruck auf ihrem Gesicht spricht Bände. Wir haben beide keinen Bock auf die Nummer. Sie nicht, weil sie offenbar wirklich auf diesen Extravaganza-Hurensohn steht und ich nicht aus demselben Grund und weil nach diesen Smileys, Fotos und dem ganzen anderen Bullshit mein Schwanz ohne den intensiven Einsatz einer Packung Viagra garantiert keinen Wank mehr macht. Der ist gefühlt irgendwo da, wo meine Laune herumdümpelt. Tiefsee. Ganz weit unten bei Nemo und seinen Freunden. Verkrochen, von einem Haifisch gefressen worden oder vielleicht sogar ganz einfach und ohne viel Tamtam abgestorben.
“Ach fuck”, fluche ich, stütze mich mit einer Hand auf dem Tisch ab und lehne mich zum gottverdammten Bildschirm vor, bereit dieses Trauerspiel zu beenden. “Zeig mir einfach das Drecksfoto und lass uns den Scheiss hinter uns bringen.”
Ich spüre wie Susan neben mir aufgrund meiner Leck-mich-Laune zusammen zuckt, aber das ist mir herzlich egal. Wenn es sein muss, reiße ich ihr die Maus aus der Hand und such selbst nach Extravaganzas Visage, denn mittlerweile kann ich mir denken, dass Susan wohl glaubt, dass die Topffrisur, die Johanna bei mir abgegeben hat, derselbe Typ sein muss, der da so heftig mit ihr Smileys und Fotos austauscht. Warum sonst sollte sie ausgerechnet diesen Nachrichtenverlauf öffnen? Um mir eins auszuwischen und mich zu foltern? Foltermeisterin Susan? In Edgars Träumen vielleicht, aber sonst wohl eher nicht.

“Okay”, erwidert sie und ich höre sie schlucken, obwohl mein Schwanz gar nicht in ihrem Disneymund ist. Wenig später scrollt sie weiter und bleibt bei einem Selfie stehen. Kein Selfie von ihr, sondern von diesem Extravaganza-Kerl. Ich weiss nicht, ob Herzen synchron stehen bleiben können, aber als meine Augen die Topffrisur erblicken, kommt es mir zumindest so vor, als wäre mein Herz nicht das Einzige, was in diesem Moment erstmal aufhört zu schlagen. Die Erinnerung an dem Moment, als der Wichser vor meiner Tür stand und Johanna bei mir abgegeben hat, schlägt ein wie eine Atombombe und verseucht meinen ganzen Verstand mit Hass. Ein dünner schlaksiger Typ mit Topffrisur und Brille. Neben ihm Johanna, hübsch, athletisch, mit diesem giftigen Blick und den endlos langen braunen Haaren, die zu einem Dutt hochgesteckt waren. Sie trug an diesem Tag eine langweilige, weisse Bluse und eine enge Jeanshose, die ihrem Arsch verdammt gut geschmeichelt hatte. Stiefel mit ein wenig Absatz. Ich erinnere mich daran, dass sie nach Kokos geduftet und die Erste überhaupt war, die mich angesehen und dabei keine Angst verspürt hatte. Damals schon war da dieses Feuer in ihr. Als wäre ich bloß eine Herausforderung, die sie meistern wollen würde und nicht jemand, vor dem man sich in Acht nehmen sollte. Im Gegenteil zu der Topffrisur, bei dem ich das Gefühl hatte, dass der Typ sich ganz schön die Hosen voll scheisst. Und jetzt sehe ich diesen erbärmlichen Köter wieder vor mir. Selbe Visage, bloss mit dem Unterschied, dass er auf dem Foto vor meiner Nase selbstsicher und für meinen Geschmack vielleicht sogar schon eine Spur zu selbstsicher und weniger nach voller Windel wirkt. So ein typischer Schachclub-meine-Eltern-haben-zu-viel-Geld-Heini und irgendwie will mein Verstand nicht akzeptieren, dass es sich bei diesem Würstchen um den sagenumwobenen, Geld um sich werfenden, eiskalten und skrupellosen Extravaganza handeln soll, wegen dem ich fast ins Gras gebissen hätte. Wegen dem wir Meister schon den abgefucktesten Mist mit unserer Ware angestellt haben, einfach so, weil der Hurensohn von Wichser sich das leisten kann und seine Wünsche so extravagant sind wie es sein Name verspricht. Zum Kotzen. Einfach zum kotzen sowas.

“Ist dieselbe Topffrisur, die Johanna bei mir abgegeben hat”, knurre ich angepisst und spare es mir meine Emotionen im Zaum zu halten. Soll Susan doch wissen, wie ich mich fühle. “Ich kann nicht glauben, dass dieser Hurensohn Extravaganza sein soll. Das geht nicht in meinen Kopf rein. Diese kleine Missgeburt soll für das hier verantwortlich sein?”, ich tippe auf meine Brust und weiss, dass Susan kapiert, was ich meine. Doch statt dass sie irgendetwas darauf erwidert, scrollt das Mädchen ein bisschen den Nachrichtenverlauf hinunter und steht dann plötzlich vom Edgars dämlichen Thron auf.

“Lies”, fordert sie mich unverblümt auf. Ich schaue sie mit zusammengekniffenen Augen an. Denkt die jetzt wirklich, ich bin scharf darauf mir ihre Schnulze da mit Extravaganza reinzuziehen? Garantiert nicht. Gegen einen Sprung von der Brücke hätte ich aber nichts einzuwenden. Immer her damit! Ich bin bereit, sowas von bereit.
“Setz dich hin und lies”, wiederholt Susan energischer und macht auf bossy. Ich lache auf und schüttle mit dem Kopf. “Lass gut sein, Susan. Das da ist privat und geht mich nichts an”, ich deute auf den Bildschirm und denke nicht einmal daran, mich auf Edgars teuren Luxusstuhl zu setzen und mir die Lektüre reinzuziehen.

“Bitte”, sagt das Reh nun eine Spur weniger bossy und sieht mich mit ihren grünen Rehaugen mit so einer Dringlichkeit an, dass ich mir beinahe wünsche, das Gespräch würde um einen Blowjob gehen und nicht um Dirtytalk mit Topffrisuren. Und dann überrascht mich das Reh gänzlich in dem sie einfach Richtung Tür geht und dann davor stehen bleibt. “Da steht alles, was du wissen musst. Ich warte oben im Gästezimmer auf dich”, mit diesen Worten verschwindet sie hinter der Tür und lässt mich alleine mit ihrem Facebook Account im Büro zurück. Na sieh mal einer an. Da sind dem Reh Eier gewachsen.

Tags