Kittykat671 - 10

Kittykat671 21. Jan. 2022

(Hoffnung, Trockenficken)

Als ich mich von meinem Barhocker erhebe und deutlich mache, dass Darwin und ich zusammengehören, schaltet sich nun auch der Barkeeper ein, in der Hoffnung eine größere Eskalation zu verhindern. Seine Worte prallen an den Halbstarken ab und auch Darwin scheint nicht abgeneigt zu sein, es so richtig eskalieren zu lassen.
“Das wirst du bereuen, ich reisse dir deinen hässlichen Schwanz aus und stopf in dir so tief in den Rachen, bis du elendig daran erstickst”, kündigt der Anführer der Halbstarken an und entlockt Darwin ein kehliges Lachen. Es werden ein paar Schritte nach vorne gemacht und einer der Halbstarken greift zu unfairen Mitteln. Ein Messer blitzt aus seiner Bomberjacke hervor und mein erster Gedanke - nicht schon wieder. Fehlt nur noch, dass ein anderer auf die Idee kommt, einen Revolver zu zücken und eine neue Folge ‘täglich grüßt das Murmeltier’ zu drehen. Nur diesmal ohne einen toten Oskar, einem zertrümmerten Babyschädel und Charons Harpune.
Die anderen Clubbesucher werden allmählich auf unseren Streit aufmerksam und scharen sich um uns herum. Handys werden herausgeholt und auf uns gerichtet, was mich dazu veranlasst, die Kapuze tiefer in mein Gesicht zu ziehen und den Blick auf den Boden zu senken, um möglichst viel von mir zu verbergen. Im Mittelpunkt einer Schlägerei zu stehen und das angesoffen gehört definitiv nicht zu meinen heutigen Glanzleistungen. Dabei gefilmt zu werden schon gar nicht. Ich hätte klüger sein sollen, aber der Alkohol benebelt meinen Verstand.
“Und dann fickst du meine Mutter, oder was?”, erwidert Darwin gelassen und schirmt sich ebenfalls vor neugierigen Kameralinsen ab. Wir beide wissen, dass es vernichtend für uns sein könnte, wenn man uns auf Videoaufnahmen wiedererkennen sollte. Unsere Gegner missinterpretieren unser Verhalten jedoch und brechen in Gelächter aus.
“Aha! Erst auf dicke Hose machen und dann doch weiche Knie kriegen?”, johlt der eine mit dem Messer in der Hand und die anderen stimmen mit weiteren Beleidigungen uns gegenüber mit ein.
Langsam werde ich die Warterei satt und in Anbetracht, dass bald der halbe Club davon Wind bekommen hat, dass hier gleich die Hölle ausbrechen wird und immer mehr Handys in die Luft ragen, bin ich gewillt, entgegen meiner sonst berechnenden Natur planlos auf den Kerl mit dem Messer loszugehen und diesen als Ersten auszuschalten. Ich gebe Darwin ein Zeichen und will los hechten, da springt mir unerwartet ein Hase vor die Füsse. Lenny. Der schlaksige Kerl bäumt sich wie ein Schutzschild vor mir auf und er ist nicht alleine. Seine Junkie-Freunde quetschen sich durch die Menschenmasse und bauen mit ihren Körpern eine Mauer um uns auf.
“Abhauen, wir regeln das für euch.” Lenny, voll der Superheld, schaut kurz nach hinten und winkt seine neue Freundin herbei.
“Süße, begleite die beiden nach draußen”, fordert er die Rothaarige auf und dreht sich dann wieder zu unseren Angreifern rum, die ebenso überrascht sind wie ich. Ich werfe Darwin einen irritierten Blick zu. Er zuckt mit den Achseln und hat ebenfalls keine Ahnung, was er von dieser Rettungsaktion halten soll. Das rothaarige Häschen ergreift zögerlich mein Handgelenk und sieht scheu wie ein Fluchttier zu mir hoch. Als sie dann entgegen meiner Erwartung und nur weil es ihr Liebster ihr aufgetragen hat, doch anfängt an mir zu ziehen, hätte ich am liebsten lauthals losgelacht. Wenn sie wüsste, für was für einen Kerl sie sich gerade in Gefahr begibt, hätte sie sich zweimal überlegt an mir rumzuziehen, andererseits es wäre dumm von mir, auf die Schlägerei zu bestehen, also lasse ich mich von dem kaputten Mädchen führen und Darwin schliesst sich uns ohne Widerworte an. Das Häschen leitet uns zum Hinterausgang des Clubs und als wir im Freien sind, merke ich ihr an, dass sie keine Sekunde länger mit uns alleine hier draussen verbringen will und sichtlich eingeschüchtert ist.
“Nehmen wir sie mit?” Darwin leckt sich genüsslich über die Zähne und sorgt mit der Aktion dafür, dass das Häschen sich ganz klein macht.
“Früher oder später landet sie doch sowieso bei uns”, erwidere ich und streichle dem Häschen über ihr rotes Köpfchen. Das ist zu viel für sie. Sie nimmt ihre Beine in die Hand und rennt davon, zurück in den Club, zurück zu Lenny und uns damit irgendwann später direkt in die Arme.
“Wollen wir Wetten abschließen?”, frage ich Darwin, hole die Packung Kondome aus meiner Hose und reiche sie ihm.
“Zwei Wochen”, antwortet er und verstaut die Gummis in seinem Kapuzenpullover. “Apropos Wette, ich hab gewonnen. Du schuldest mir was. Gehst du freiwillig in die Knie oder muss ich dich zwingen?”
Das Lächeln auf seinen Lippen ist tückisch. Da ich ihn gut kenne, weiss ich, dass Variante zwei ihm wesentlich besser gefallen würde, aber eher nicht so mein Ding ist.
“Dein Schwanz war mir heute in zu vielen unterschiedlichen Löchern.”
“Sag bloss, du bist heikel.”
“Ich habe meine Standards.”
“Oho! Und was ist, wenn mir deine Standards gerade so ziemlich egal sind?” Darwin rückt mir auf die Pelle.“Wenn du darauf beharrst, dass ich jetzt deine Kerze auspuste, beisse ich sie dir ab.”
“Ich kenne Tricks, um das zu verhindern”, schnurrt er bedrohlich und packt mich am Nacken.
“Was wird das? Trockenficken oder was?”, schaltet sich eine weitere Stimme dazu. Ich schaue an Darwin vorbei und erspähe Andriel von Tür 17. Jackpot.

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