D. I. Organisation - Kapitel X - Treffen mit Lisa
“Falsch und verlockend zugleich”
Das ist falsch, sowas von falsch und trotzdem tue ich es, obwohl ich weiss, dass es nur schief gehen kann. Ich weiss nicht einmal, was ich genau erwarte, als ich wie geplant und vereinbart in diesem Café auftauche und mich an einen der Tische ganz hinten setze. Tim, du bist ein Idiot. Du triffst dich mit einem Mädchen aus dem Internet, dass viel jünger ist als du und dass du nur über Chats kennst und über das du viel mehr weisst, als ein Mann in deinem Alter über so ein Mädchen wissen sollte. Ich meine, wie sieht das denn überhaupt aus, wenn sich gleich ein junges, blondes Mädchen zu dir an den Tisch setzt? In einem Café, in dem sich auch noch andere Gäste befinden, die euch zusammen sehen könnten? Was denken die Leute von dir? Oder noch schlimmer, was denkt sie von dir, wenn sie dich in Natura sieht und ihr plötzlich klar wird, dass sie einem erwachsenen Mann gegenüber sitzt? Außerdem, mal davon abgesehen, glaubt sie, dass du erst zwanzig bist. Ja. Zwanzig. Dabei siehst du nicht ansatzweise aus wie zwanzig. Und das obwohl du dich heute extra rasiert hast, die Haare unter einer Mütze versteckt sind und du dir etwas einigermaßen “Jugendliches” angezogen hast. Weisser Kapuzenpullover, Jeans, blaue Sneakers. Nicht das, was ich normalerweise so trage, aber ich will das Mädchen mit meiner Bikerjacke und meinem Badboy-“Rockerlook” nicht verschrecken. Aber mal im Ernst, was denkst du eigentlich, was du hier tust und wie das ablaufen wird, Tim? Kaffee trinken und nett plaudern? Wahrscheinlich trinkt Lisa nicht einmal Kaffee. Eher Kakao oder irgendein Softgetränk. Vielleicht eine Cola oder einen Eistee. Und kann ich bitte aufhören Selbstgespräche mit mir selbst zu führen, denn die machen es im Moment echt nicht besser. Im Gegenteil. Ich habe nicht nur Hummeln im Hintern, sondern ein ganzes Wespennest im Arsch und die verdammten Biester stechen mich ganz schön hart. Und nein, eine Viertelstunde zu früh zum Treffen zu erscheinen, gehört definitiv nicht zu meinen glorreichsten Ideen. Das macht es nur umso schlimmer. Mehr Zeit, um einzusehen, dass dieses Treffen ein absolutes Desaster werden und in einem katastrophalen Fehler enden wird. Dabei habe ich mich heute Morgen auch noch auf dieses Treffen gefreut und darauf Lisa zu sehen. Keine Ahnung, was in mich gefahren ist, dass ich mich überhaupt auf Lisa’s Vorschlag, uns endlich persönlich und nicht nur virtuell zu treffen, eingelassen habe. Vermutlich der Teufel höchstpersönlich.
Ich sollte gehen. Ja. Ich sollte besser gehen, selbst wenn das bedeutet, dass Lisa mir nie wieder schreiben und das, was wir hatten - was immer es gewesen ist - vorbei sein wird, weil ich sie sitzen gelassen habe. Und das ist gut so. Es sollte nämlich vorbei sein. Ich hätte sie niemals anschreiben sollen. Nein, warte. Ich hätte mich niemals in diesem Chat anmelden sollen, weil ein Typ wie ich, in einem Chat für Kids und Teenager nichts zu suchen hat. Tinder wäre die bessere Alternative gewesen. Frauen in meinem Alter. Normal sein. Nicht das sein, was ich bin. Ein erwachsener Mann, der sich zu jungen Mädchen hingezogen fühlt und…
“Ist der Platz hier noch frei?”, reißt mich eine Stimme aus meinen Gedanken und als ich den Blick vom Tisch hebe und in ein hellblaues Augenpaar starre, fühle ich mich auf seltsame Art und Weise ertappt. Erwischt, als würde ein Gesetzesvertreter vor mir stehen und mir gleich ein paar Handschellen anlegen, obwohl ich noch gar nichts getan habe, wofür man mich wirklich…Okay, mach dir nichts vor, Mann. Alleine die Tatsache, dass du hier sitzt und auf ein junges Mädchen wartest, ist bereits ein Grund, dich hinter schwedische Gardinen zu bringen und am Besten nie wieder rauszulassen. Ich bilde mir sogar ein, irgendwo im Hintergrund ein Polizeiauto zu hören. Vielleicht werde ich einfach irre. Das würde zumindest die Selbstgespräche erklären und diese imaginäre Sirene, die unaufhörlich in meinen Ohren plärrt und mich allmählich wahnsinnig macht.
“Eh, ja klar”, antworte ich auf die Frage, ob der Platz an meinem Tisch noch frei ist. “Ich wollte ohnehin gerade gehen”, ich will mich zum Aufstehen und Verschwinden durchringen, da setzt sich der Typ mit den auffälligen, platinblonden Haaren, die zu einem langen Zopf gebunden sind, an meinen Tisch und taxiert mich dabei so intensiv mit seinen hellblauen Augen, dass ein Teil von mir unfähig ist, die Flucht zu ergreifen und den anderen unentschlossenen Teil doch tatsächlich dazu bringt, sitzenzubleiben und abzuwarten. Irgendetwas ist komisch an den Typen, mal von der Tatsache abgesehen, dass im Café noch genügend freie Tische herum stehen und er sich ausgerechnet zu mir und an meinen Tisch setzt. Sowas macht man doch normalerweise nicht, es sei denn…. ich bin nicht der Einzige, der nicht ganz ehrlich gewesen ist. Was ist, wenn mich diese Lisa genauso angeschwindelt hat wie ich sie und sich hinter der süssen Lisa eigentlich ein Mann mit platinblonden Haaren versteckt und das Treffen hier lediglich eine Falle ist, in die ich bereitwillig und naiv wie ich bin, hinein getappt bin? Okay, jetzt ich bin wirklich irre und paranoid.
“Scheisse”, fluche ich verhalten und stiere mein Gegenüber an. Auf seinem Gesicht breitet sich prompt ein schelmisches Grinsen aus, was meine Vermutung umso mehr bestätigt. Von wegen paranoid. Ich wurde verarscht. Ganz eindeutig. Voll aufs Kreuz gelegt. Verdammt.
“Lisa oder?”, erkundige ich mich plump bei meinem Gegenüber und merke erst, wie dumm ich bin, als die zwei Worte meinen Mund verlassen haben. Wahnsinn, Timothy, fall doch gleich mit der Tür ins Haus und wenn du schon dabei bist, zieh‘ dir mit der Tür eins über. Wäre zumindest angebracht, deiner kümmerlichen Existenz ein jehes Ende zu bereiten. Du Trottel. Du hättest schließlich knallhart abstreiten können, dass du derjenige bist, der sich mit einer Lisa in diesem Café treffen wollte, hätte dich der Typ überhaupt jemals darauf angesprochen, warum du hier bist. Oder noch besser, du hättest so tun können, als wüsstest du von nichts. Einfach den Unwissenden mimen. Nichts leichter als das. Aber du musst ja unbedingt den roten Teppich ausbreiten…
Na gut. Vielleicht ist es das schlechte Gewissen, was mich dazu treibt die Karten offen auf den Tisch zu legen oder schlichtweg einfach nur unfassbare Dummheit. Eventuell die Kombination aus beidem. Egal. Ich habe das hier verdient, wie auch immer es ausgehen wird, das Spiel ist vorbei. Endgültig. Du hast es verkackt, auf ganzer Linie, Tim, hörst du? Game over.
„Lisa? Nein, mein Name ist Vergil, und du bist?“, stellt sich die vermeintliche „Lisa“ vor. Das Grinsen wird schlagartig noch breiter. Als ob dieser Mistkerl nicht weiss, von wem oder was ich spreche. Ja. Genau. Veräppeln kann ich mich auch selbst. An seinem Pokerface muss der Typ definitiv noch feilen, das kauft ihm keiner ab. Nicht einmal dann, wenn es einem gratis hinterher geworfen wird.
Ich überlege kurz, wie ich reagieren soll. Auf den Tisch spucken und gehen, rät mir der Dämon in meinem Kopf, doch mein Engel hat etwas ganz anderes im Sinn. Und was es ist, gefällt mir nicht, dennoch höre ich mich sagen: „Wahrscheinlich bin ich der Typ, den du verarscht hast.“
„Ich glaube, solange kennen wir uns noch gar nicht, denn an einen wie dich, könnte ich mich erinnern“, erwidert „Vergil“ amüsiert und zieht dieses affige Grinsen bis zu seinen Ohren hinauf, als würde er hier für die Rolle des Jokers kandidieren. Schade, dass sie bereits vergeben ist, denn ich hätte ihm doch glatt eine Chance gegeben, sich im DC Universum zu beweisen. „Verarschen kann ich mich auch selbst“, schnaube ich leise, nicht scharf darauf, die ganze Aufmerksamkeit des Cafés auf uns zu ziehen. Keine Ahnung, woher die plötzliche Wut gerade herkommt, denn der einzige Idiot, der an diesem Tisch sitzt, bin wohl ich. Dieser Vergil, oder Lisa oder was auch immer, kann nichts dafür, dass ich… so ein krankes Schwein bin, das sich mit einer Minderjährigen in einem Café treffen wollte. Und mehr. Selbst wenn ich nach wie vor konsequent abstreite, mehr als ein harmloses Treffen gewollt zu haben, weiß ich es dennoch besser, denn ich kaufe mir diese Lüge genauso wenig ab, wie Vergil dieses Laientheater hier.
„Scheint wohl heute echt nicht dein Tag zu sein, Süßer“, säuselt dieser Vergil auch noch süffisant und stützt sich dabei elegant mit seinen Ellenbogen auf dem Tisch ab, um sein Gesicht in seine Hände zu betten und mich anschließend interessiert und unter plötzlich schweren Augenlidern zu mustern wie etwas, dass er gerne besteigen und in das er unbedingt sein Fähnchen hinein stecken möchte. Jetzt wäre der ideale Zeitpunkt gekommen, um Aufzustehen und sich vom Acker zu machen, aber stattdessen tue ich etwas, wofür mir zumindest mein Dämon liebend gerne eine klatschen würde. Ich spiegele „Vergils“ Verhalten. Ellenbogen auf den Tisch und Kinn auf den zusammengefalteten Händen abstützen. „Warum setzt du dich eigentlich zu mir an den Tisch, wenn noch genügend freie Tische verfügbar sind, hm?“, ich lasse meinen Blick durch das Café schweifen und pflastere mühsam ein falsches Lächeln auf meine Lippen. Vergil‘s hellblaue Augen folgen meinen, bis sein Blick zurück zu mir findet. „Ganz einfach, weil du mir gefällst und ich mein Glück herausfordern wollte“, antwortet er mit belegter Stimme. Okay. Das geht mir nun wirklich zu weit. Erst verarscht mich der Kerl auf voller Linie und jetzt macht er sich auch noch an mich heran? Haha. Wie lustig. Nicht mit mir. Nein danke.
Ich knalle diesem Vergil ein gehässiges „Scheint so, als hätten wir heute beide Pech“ entgegen und schaffe es endlich von meinem Stuhl aufzustehen. Ich will schon an dem Typen vorbei und aus dem Kaffee rauschen, da hält er beim Vorbeigehen mit einem „Warte“ meine Hand fest, besser gesagt, drückt mir etwas in die geballte Faust hinein. Doch ich kämpfe mich problemlos aus dem Griff frei, respektive befreie meine Hand von seinen Griffeln und stampfe Richtung Ausgang Café. Als ich die Tür mit schwer pumpendem Organ erreiche und nach der Klinke greife, ruft mir der Wichser tatsächlich noch ein „Überleg‘s dir, mein Süßer“ hinterher, für das ich ihn liebend gerne auf der Stelle getötet hätte und das mir ungewollt die Aufmerksamkeit der restlichen Cafébesucher einheimst. Ja, ich spüre die neugierigen Blicke regelrecht auf meinem Rücken brennen, als ich wie ein Gejagter durch die Tür hinaus in die Freiheit presche. Draußen angekommen, plärrt die imaginäre Sirene in meinem Kopf fröhlich weiter, was in mir das Bedürfnis nach Flucht umso mehr verstärkt. Doch in Wirklichkeit stehe ich wie festgewachsen vor dem Café herum, unfähig irgendetwas anderes zu tun, als nach Luft zu ringen und mich selbst zu hassen.
Immerhin kommt der Wichser aus dem Café nicht auf die Idee, mir zu folgen und neben mir aufzutauchen, um sein Glück nochmals zu versuchen. Nein, es kommt schlimmer als das, denn gerade als ich das Zettelchen, was mir dieser Vergil bei meinem Abgang in die Hand gedrückt hat, in den Mülleimer vor mir manövrieren will, taucht ein blondes Mädchen auf der anderen Straßenseite auf, dass ich auf Anhieb erkenne. Lisa. Meine Lisa. Und wow. Obwohl mein Herz vorhin noch gepumpt hat wie verrückt, bleibt es bei ihrem Anblick erstmal stehen. Verdammt. Sie sieht genauso aus wie auf den etlichen Fotos, die sie mir von sich geschickt hat. Blondes, langes Haar mit leichten Wellen. Mit einer einzelnen pinken Haarsträhne versehen. Süße Grübchen, wenn sie lächelt. Ein zierlicher, schlanker Körper und ein federnder Schritt, wenn sie geht. Und sie trägt das Kleid, was ich am liebsten an ihr mag und von dem sie weiß, dass ich es sehr gerne mag. Es ist das Mintgrüne, mit Rüschen und weißen Pünktchen, dass ihr bis knapp Mitte Oberschenkel reicht und mich jedes Mal schwach werden lässt, wenn ich es an ihr sehe. Dazu trägt das Mädchen eine weiße Strumpfhose und ihre Lieblings-Riemchensandalen, die mit den Glitzersteinchen, die ich ehrlich gesagt scheußlich finde, aber ihr das niemals sagen würde, weil sie sie so sehr liebt. Trotz Riemchensandalen sieht Lisa aber absolut bezaubernd aus, gar atemberaubend.
Das Mädchen sieht einmal nach links und einmal nach rechts, bevor sie die Strasse überquert, dann geht sie über den Fussgängerstreifen und kommt direkt auf mich zu. Das ist der Moment, in dem ich am liebsten inklusive Zettelchen in meiner Hand in den Mülleimer vor mir gesprungen wäre, um mich vor ihr und den Gefühlen, die sie in mir auslöst, zu verstecken. Abzuhauen. Doch auch wenn das Mädchen geradewegs auf mich zuläuft, weiß ich, dass sie mich nicht erkennen wird. Sie hat ein völlig falsches Bild von mir. Und eigentlich wollte ich heute zum ersten Mal ehrlich sein und mich ihr endlich offenbaren, als der, der ich wirklich bin. Aufhören zu lügen und mich als jemand anderes auszugeben. Sie richtig kennenlernen, falls sie das nach meinem Geständnis noch wollen würde. Besser gesagt, falls sie mich noch will. Einen vierunddreißigjähriger Kerl, der sich hoffnungslos in sie verknallt hat. Aber… ich kann nicht. Ich kann das Mädchen nicht ansprechen. Selbst dann nicht, als sie an mir vorbeiläuft und mich kurz ansieht. Sie lächelt mich dabei sogar an und ich Vollidiot lächle zaghaft zurück. Zu mehr bin ich nicht imstande. Mir steht der Schweiß auf der Stirn und läuft mir eiskalt den Rücken hinunter. Die Hände zittern, die Beine sind schwach und wackelig. Mein Herz spielt total verrückt. Mit so einer gewaltigen Reaktion von mir auf dieses Mädchen habe ich nicht gerechnet. Ich bin mir bewusst gewesen, dass ich sie mag, aber mir ist bei weitem nicht bewusst gewesen, wie sehr ich sie mag. Und will. Und das macht mir Angst. Verdammt viel Angst. Zwischen Chat und dem richtigen Leben war bisher immer eine unüberbrückbare Barriere, die ist nun nicht mehr da. Lisa ist plötzlich mehr als ein paar Zeilen und Fotos. Lisa ist echt und Lisa ist viel zu jung für mich.
Ich schaue dem Mädchen hinterher, als sie an mir vorbei und ins Café hineingeht und weiß, dass das zwischen uns, was auch immer es war, jetzt vorbei sein wird. Weil ich ihr nicht folgen werde. Weil ich ihr nicht sagen werde, wer ich bin und mit wem sie gechattet hat. Weil ich es beenden muss. Ich muss ihre Nummer löschen, mein Profil auf dem Chatportal inaktiv stellen und sämtliche Fotos von ihr von meiner Festplatte tilgen. Der virtuellen sowie der in meinem Kopf. Das ist das Beste für sie, und auch für mich. Weil ich sie so sehr will. Auf eine Art und Weise, die sowas von falsch ist. „Scheisse“, fluche ich leise und malträtiere dabei das Zettelchen in meiner Faust. „Scheisse“, fluche ich ein zweites Mal, diesmal lauter, als ich wie automatisch durch die Fensterscheibe des Cafés blicke, um mich geistig von Lisa zu verabschieden und dann sehen muss, wie Lisa sich dem Tisch nähert, an dem ich zuvor noch gesessen habe und an dem nun dieser Vergil sitzt. Der daraufhin breit grinsend aufsteht und mit so einer Selbstverständlichkeit die Arme weit ausbreitet, als würden sich die beiden irgendwie kennen. Fuck. Die beiden umarmen sich. Und zwar innig. Meine Lisa und der Mistkerl, der so getan hat, als hätte er keine Ahnung, wer ich sein soll und von was ich spreche.Von wegen. Das ist der ultimative Beweis, dass der Kerl mich sowas von aufs Kreuz gelegt hat.
Wie aus einem Reflex heraus senke ich den Blick von den beiden sich Umarmenden zu dem Zettelchen in meiner Hand hinunter. Ich falte es auf und erwarte dort so etwas wie ein „Bätsch, hab dich verarscht, du pädophiles Drecksschwein“ oder zumindest so etwas in der Art zu lesen. Doch da steht was ganz anderes. Etwas, das meine Kinnlade zu Fall bringt und meine Augen mehrmals lesen müssen, weil ich es einfach nicht fassen kann. Nicht begreifen will. Und scheisse, meine Hand, die zittert, als stünde sie unter Strom. In mir brodelt es wie in einem Kochtopf und der Schweiß bricht literweise aus mir heraus. Zur Hölle. Ich starre nochmals durch das Fenster zu den Beiden im Café und zermalme regelrecht meine Unterlippe mit meinen Zähnen, als ich sehe, wie dieser Mistkerl sich zu Lisa hinunterbeugt und sie sanft am Kinn streichelt. Seine leicht verträumte Visage dabei gibt mir den Rest. Lange kann ich die Beiden nicht beobachten, weil mir schlecht davon wird und weil dieses Dreckszettelchen wieder meine Aufmerksamkeit auf sich reißt. In handgeschriebener Schrift steht darauf geschrieben:
„Willst du sie ficken? Dann meld dich bei mir.“
Darunter findet sich ein verschnörkeltes V und eine Telefonnummer vor.